Investing.com - Die Inflation in den USA legt weiter zu. Die Verbraucherpreise stiegen im März um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von Investing.com befragte Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 8,4 Prozent gerechnet. Im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 7,9 Prozent.
Die US-Notenbank Federal Reserve richtet ihr Augenmerk insbesondere auch auf Preisveränderungen bei der Kernrate, wo Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden. Hierbei legte die Rate um einen Tick auf 6,5 Prozent zu, blieb damit aber unter den Erwartungen (+6,6 Prozent).
Die Fed hat unlängst deutlich gemacht, dass sie die Leitzinsen aggressiver als in früheren Zyklen anheben wird, um die galoppierende Inflation einzudämmen.
Bei der Mai-Sitzung rechnet der Markt derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 88 Prozent, dass die Zinsen in einem Schritt um 50 Basispunkte angehoben werden.
Ulrich Wortberg, Ökonom bei der Helaba, sagte: "Die Inflation ist erneut gestiegen und erreicht das höchste Niveau seit mehr als 40 Jahren. Angesichts der haussierenden Öl-, Gas- und Nahrungsmittelpreise kommt dies nicht ganz unerwartet. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass auch die Kernpreise weiter anziehen. Zwar ist davon auszugehen, dass die Inflation nun das Hoch erreicht hat, denn ab April machen sich Basiseffekte bemerkbar, dennoch wird sich die Fed in ihrem Vorhaben bestätigt sehen, die Zinsen weiter zu erhöhen, zumal auch die Arbeitsmarktsituation robust ist."