n BERLIN (dpa-AFX) - Zeitungs- und Zeitschriftenverleger haben die geplanten Werbebeschränkungen für bestimmte riskante Finanzprodukte im Rahmen des Kleinanlegerschutzgesetzes kritisiert. Warnhinweise seien ein Rückfall in eine "pressefeindliche Regulierung", ein partielles Werbeverbot erreiche eine neue Qualität der Bevormundung, erklärten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) am Mittwoch in Berlin.
Beide Beschränkungen verschlechterten die Bedingungen für private Medien, die sich im freien Wettbewerb insbesondere durch Werbeeinnahmen finanzieren müssten. Die Restriktionen bevormundeten zudem "erwachsene Bürger, ohne einen Mehrwert für den im Übrigen vielfach sinnvollen Kleinanlegerschutz zu enthalten".
Nach den zuvor vom Kabinett beschlossenen Gesetzesplänen zum Schutz von Kleinanlegern soll Werbung für Finanzprodukte des bisher weitgehend unregulierten "Grauen Kapitalmarktes" deutlich eingeschränkt werden. Öffentliche Werbung in Bahnen und auf Bussen wird verboten. In Printmedien bleibt sie zulässig. Dann ist aber ein klarer Warnhinweis auf Verlustrisiko und mögliche Nebenwirkungen nötig. In sonstigen Medien ist Werbung nur erlaubt, wenn sie den Schwerpunkt "zumindest gelegentlich" auf Wirtschaftsaspekte legen.
Die Verleger forderten den Bundestag auf, in dem Gesetz "sowohl die Werbezwangshinweise in jeglicher Medienwerbung als auch das partielle Werbeverbot für sonstige Medien ersatzlos zu streichen".kr
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