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FOKUS 1-Griechische Finanzprobleme drücken erneut den Dax

Veröffentlicht am 04.05.2010, 12:23
Aktualisiert 04.05.2010, 12:28

* Händler - Spekulationen über Ausweitung von Schuldenkrise

* Fitch bekräftigt Spanien-Rating mit Bestnote AAA

* Starke Unternehmenszahlen stützen nur kurzzeitig

(neu: Griechenland, E.ON, Linde, Adidas, Autowerte)

Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Die hohen Staatsschulden einiger südeuropäischer Euro-Mitgliedsländer haben am Dienstag die Anleger am Aktienmarkt wieder verunsichert. Der Dax<.GDAXI> büßte 0,8 Prozent auf 6118 Stellen ein. "Kurzfristig ist das Risiko eines Zahlungsausfalls stark gesunken, mittelfristig sehen wir jedoch nach wie vor große Herausforderungen für Griechenland", sagte Klaus Wiener, Chefvolkswirt von Generali Investments, zum internationalen Hilfspaket für Griechenland. "Hauptrisiko ist der politische Wille Griechenlands, den erforderlichen Konsolidierungsmarathon auch tatsächlich umzusetzen."

Wie Reuters aus deutschen Regierungskreisen erfuhr, liegt der griechische Finanzbedarf bis Ende 2012 oberhalb des Umfangs des internationalen Hilfspakets für das Land von 110 Milliarden Euro. Die Ratingagentur Moody's sieht mit dem Hilfspaket die griechische Haushaltskrise noch nicht als beendet an. Dazu sei es erforderlich, dass das Land sein Defizit im Einklang mit den Zielen abbaue. An der Börse in Athen brach der Leitindex<.ATG> um 2,4 Prozent ein, der dortige Banken-Index<.FTATBNK> verlor vier Prozent. Verstärkt wurde die Unsicherheit Händlern zufolge durch Spekulationen über eine Ausweitung der Schuldenkrise auf andere Länder. Für Beruhigung sorgte jedoch, dass die Ratingagentur Fitch ihre Bonitätseinschätzung Spaniens mit der Bestnote AAA und einem stabilen Ausblick bekräftigte.

Die Spekulationen überlagerten eine ganze Reihe starker Geschäftszahlen deutscher Unternehmen, die am Morgen dem deutschen Aktienmarkt noch zu einem leichten Plus verholfen hatten. Zu den wenigen Gewinnern zählten zuletzt noch die Aktien des Energiekonzerns E.ON, die sich um ein Prozent auf 28,46 Euro verteuerten. Händler verwiesen auf einen Zeitungsbericht, wonach die EU-Kommission ein Verfahren gegen die Tochterfirma Ruhrgas einstellt. "E.ON steht kurz vor der Dividendenzahlung, da werden die Aktien aufgrund solcher Nachrichten gern gekauft", sagte ein Händler. E.ON zahlt am Freitag 1,50 Euro je Anteilsschein aus.

Bei Fresenius Medical Care überzeugte die Anleger Händlern zufolge der gute Jahresstart, auch wenn der operative Gewinn etwas weniger als erwartet zugelegt hatte. Die Aktien des Dialysekonzerns stiegen um 0,9 Prozent.

TALFAHRT AM DEUTSCHEN AUTOMARKT HÄLT AN

Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien der Deutschen Telekom. Sie wurden mit einem Dividendenabschlag gehandelt und lagen acht Prozent im Minus. Die Papiere des Industriegase-Konzern Linde verloren 3,5 Prozent. Analysten bemängelten, dass Konzernchef Wolfgang Reitzle die Jahresprognose vage gehalten hatte. Bei Adidas half jedoch auch die Anhebung der Prognose nicht. Die Aktien des Ausrüsters der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gaben 1,5 Prozent nach. Der Sportartikelhersteller hat keine Pläne für weitere Aktienrückkäufe. Die Titel der Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen büßten bis zu 2,6 Prozent ein. Die Talfahrt am deutschen Automarkt hielt im April an.

In der zweiten Reihe überzeugten jedoch einige Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen. An die Spitze des MDax<.MDAXI> setzten sich nach einem besser als von Experten erwartet ausgefallenem Jahresauftakt die Aktien des Rückversicherers Hannover Rück mit einem Plus von 2,3 Prozent. Operativer Gewinn und Nettogewinn seien weit höher ausgefallen als angenommen, was vor allem an der besseren Schaden-Kosten-Quote liege, erklärte Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank. Die Aktien des Duft- und Aromenherstellers Symrise legten nach einem Gewinnsprung zu Jahresbeginn 1,2 Prozent zu. Die Papiere des Maschinenbauers Gildemeister profitierten Analysten zufolge von einer kräftigen Steigerung des Auftragseingangs und stiegen um 1,7 Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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