Investing.com - Die Erwartungen von Finanzinvestoren mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung im Juni haben sich eingetrübt, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Doch die aktuelle konjunkturelle Lage hellt sich weiter auf.
Die ZEW-Konjunkturerwartungen sanken von 84,4 auf 79,8. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg auf 86,0.
Die Beurteilung der aktuellen Lage hellte sich jedoch deutlich auf. Der entsprechende Index stieg von -40,1 auf -9,1. Erwartet wurde ein Wert von -27,8.
"Die ZEW-Konjunkturerwartungen sinken zwar im Juni, befinden sich aber auf einem sehr hohen Niveau. Der Rückgang der Erwartungen dürfte größtenteils auf die erheblich bessere Beurteilung der Wirtschaftslage zurückzuführen sein, die inzwischen auf Vorkrisenniveau gestiegen ist. Die Finanzmarktexpertinnen und –experten gehen für das nächste halbe Jahr daher weiterhin von einer kräftigen Konjunkturerholung aus", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D., die aktuellen Erwartungen.
Nach Einschätzung von Helaba-Ökonom Ralf Umlauf sind Zweifel an einer kräftigen Konjunkturerholung "trotz der Enttäuschung beim Saldo der Konjunkturerwartungen" nicht angebracht. "Die Entwicklung gewinnt an Breite. Zusammen mit den verbesserten Lageeinschätzungen ist die Indikation für das kommende ifo Geschäftsklima Deutschland freundlich."
Im Euroraum fielen die Konjunkturerwartungen dem ZEW-Index zufolge von 84,0 auf 81,3 Punkte.
Indexwerte über 0 signalisieren eine positive Konjunkturentwicklung im Vergleich zum Vormonat, während bei Werten unter 0 mit einer negativen Entwicklung zu rechnen ist.
Der Index für die Inflationserwartungen im Euroraum kletterte um 2 auf 79,6 Punkte. "Fast 84 Prozent der Expertinnen und Experten rechnen auf Sicht der nächsten sechs Monate mit einem weiteren Anstieg der Inflation im Eurogebiet", hieß es in dem ZEW-Bericht.