FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der jüngsten Zuspitzung im Nordkorea-Konflikt haben Anleger am Mittwoch einen Bogen um riskante Anlagen gemacht. An den internationalen Finanzmärkten wurden verstärkt sichere Häfen angesteuert. Die angespannte geopolitische Lage sorgte am Morgen für Kursverluste an den Börsen, wobei vor allem asiatische Aktienmärkte unter Druck standen. Besonders deutlich zeigte sich die zugespitzte Lage beim südkoreanischen Won, der deutlich an Wert verlor.
In der Nacht zum Mittwoch rutschte der Kurs der südkoreanischen Währung gegenüber dem US-Dollar etwa ein Prozent nach unten. An der Aktienbörse in der Hauptstadt Seoul fiel der Aktienindex Kospi ebenfalls um rund ein Prozent. Deutliche Verluste auch an der Börse in Tokio: Der Leitindex Nikkei 225 (JP9010C00002) fiel um 1,29 Prozent auf 19 738,71 Punkte.
VERUNSICHERUNG AM FRANKFURTER AKTIENMARKT
Das nordkoreanische Militär hatte den Vereinigten Staaten mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam und den dort befindlichen Militärstützpunkt der Amerikaner gedroht und damit einen der gefährlichsten Konflikte der Welt weiter angeheizt. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Nordkorea indirekt militärische Gewalt angedroht.Trump hatte mit Blick auf Nordkorea von "Feuer, Wut und Macht" gesprochen.
Die scharfe Kriegsrhetorik im Nordkorea-Konflikt sorgte auch bei Anlegern am Frankfurter Aktienmarkt für Verunsicherung. Der Dax (DAX) sank in der ersten Viertelstunde nach dem Handelsauftakt um 0,67 Prozent auf 12 209,57 Punkte. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte verlor 0,89 Prozent auf 24 929,45 Punkte.
YEN UND FRANKEN PROFITIEREN ALS SICHERE ANLAGEHÄFEN
Trotz der relativen Nähe Japans zur Konfliktregion konnte der japanische Yen im Wert zulegen. Der Yen profitierte, weil er von Anlegern traditionell als "sicherer Anlagehafen" geschätzt wird. Neben dem Yen konnte auch der Schweizer Franken zulegen. Die Währung gilt ebenfalls als eine vergleichsweise sichere Anlage.
Nach oben ging es auch mit den Kursen von sicheren Bundesanleihen, wobei sich die Aufschläge im frühen Handel in Grenzen hielten. Etwas stärker zulegen konnte der Goldpreis. Am Morgen wurde eine Feinunze (31,1 Gramm) bei 1268,36 US-Dollar gehandelt und damit etwa sieben Dollar höher als am Vorabend.