PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Positive Konjunkturdaten haben Europas wichtigsten Aktienbörsen am Mittwoch weiteren Auftrieb gegeben. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) gewann am Vormittag 0,91 Prozent auf 3124,85 Punkte und bleibt damit auf Kurs in Richtung seines langjährigen Höchststandes aus dem Januar. Der Cac 40 (PSE:PCAC) in Paris stieg um 0,89 Prozent auf 4382,79 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) ging es um 0,53 Prozent nach oben auf 6639,79 Punkte.
In Deutschland bleibt das Konsumklima wie erwartet auf hohem Niveau. Die Verbraucher zeigten verstärkte Bereitschaft für größere Anschaffungen, teilte das Marktforschungsinstitut GfK mit. Die Sparneigung habe allerdings spürbar zugelegt. Bereits am Vortag war die Stimmung der amerikanischen Verbraucher veröffentlicht worden. Sie hatte sich im März unerwartet so deutlich verbessert wie zuletzt Ende 2007.
Investmentanalyst Ralf Herre von der LBBW sieht mit den US-Konsumdaten das Szenario einer wirtschaftlichen Belebung gestützt und die jüngsten US-Konjunktursorgen entkräftet. Die Verbraucherdaten signalisierten, "dass die Probleme der US-Wirtschaft Anfang des Jahres vornehmlich auf das schlechte Wetter und nicht auf tiefergehende Ursachen zurückzuführen waren", schrieb Herre. Am Nachmittag könnten die Daten zum US-Auftragseingang langlebiger Güter den Märkten nochmals frische Impulse geben.
Im europaweiten Sektorvergleich lag die Autobranche (DJX:SXAP) mit einem Plus von 1,56 Prozent ganz oben im Tableau. Marktteilnehmer verwiesen auf eine Studie der Ratingagentur Moody's, die dem europäischen Automobilsektor und den Zulieferern im Besonderen gute Perspektiven verheißt. Am unteren Ende der Branchenskala waren Telekomtitel (DJX:SXKP) mit einem Gewinn von 0,06 Prozent zu finden.
Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 lagen Philips mit einem Plus von 2,18 Prozent ohne fundamentale Neuigkeiten an der Indexspitze. Die beiden schwächsten Werte im Leitindex waren Telefonica SCM:TEF (FSE:TNE5) und GDF Suez (PSE:PGSZ) (ETR:GZF) mit Verlusten von 0,81 bzw. 1,09 Prozent. Die Telefonica-Aktien litten dabei unter einer Abstufung der Analysten von Merrill Lynch. Der Energiekonzern GDF Suez hatte angekündigt, den Aktionären 2014 eine Zwischendividende von 0,50 Euro je Aktie zahlen zu wollen. Im Stoxx-50-Index waren Lloyds-Papiere (ISE:LLOY) (FSE:LLD) mit einem Minus von 3,89 Prozent das Schlusslicht. Zuvor hatte die britische Regierung mitgeteilt, 5,35 Milliarden Aktien der Bank britischen Bank verkauft zu haben.