FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner jüngsten Rekordfahrt hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch zurückgesetzt. Der Dax ETR:DAX gab am Nachmittag um 0,89 Prozent auf 9939,42 Punkte nach und der MDax ETR:MDAX fiel um 0,96 Prozent auf 17 002,96 Punkte. Beide Indizes hatten am Vortag abermals Rekordstände erklommen. Für den TecDax ETR:TDXP ging es zur Wochenmitte um 0,99 Prozent auf 1311,38 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand 0,63 Prozent tiefer bei 3292,83 Punkten.
Nach den jüngsten Kursanstiegen überraschten Gewinnmitnahmen nicht, sagte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Nach dem Ende der Berichtssaison sowie angesichts fehlender Impulse von Konjunkturseite dürfte der Dax zumindest kurzfristig um die Marke von 10 000 Punkten pendeln. Zur Wochenmitte belaste vor allem die Gewinnwarnung der Lufthansa, die ihre Ziele am Morgen kassiert hatte.
LUFTHANSA STÜRZEN NACH GEWINNWARNUNG AB
Die Aktien der Lufthansa (ETR:LHA) brachen am Dax-Ende um mehr als 14 Prozent ein. Die Warnung erwischte den Markt einem Händler zufolge auf dem falschen Fuß, nachdem die Stimmung für die Papiere der Fluggesellschaft zuletzt positiv gewesen sei. Im Schlepptau ging es für die Anteile von Fraport (ETR:FRA), dem Betreiber des größten deutschen Flughafens in Frankfurt, um 3,39 Prozent nach unten. Hier belastet einem Händler zufolge zusätzlich eine Abstufung durch RBC Capital.
Neben Fraport zählten die Titel von Airbus (ETR:AIR) (PSE:PAIR) zu den größten Verlierern im MDax. Sie büßten nach der Stornierung eines Großauftrages durch die Fluggesellschaft Emirates 3,03 Prozent ein. Deutsche-Post-Titel ETR:DPW fielen im Dax nach einem verhaltenen Analystenkommentar um 2,38 Prozent. Kion-Aktien ETR:KGX belaste Händlern zufolge eine Anteilsplatzierung durch einen Großaktionär. Die als MDax-Kandidat geltenden Titel fielen um fast fünf Prozent.
COMMERZBANK KOMMT BEI ABBAU VON PROBLEMKREDITEN VORAN
Grund zur Freude hatten hingegen die Aktionäre der Commerzbank (ETR:CBK). Deren Papiere stiegen nach dem Verkauf von Problemkrediten in Milliardenhöhe um 0,88 Prozent. Die Aktien des Automobilzulieferers Leoni (ETR:LEO) stemmten sich nach einer Kaufempfehlung durch Equinet mit einem Plus von 1,45 Prozent ebenfalls gegen den schwachen Markt.