LONDON (dpa-AFX) - Die US-Bank Citigroup hat die deutschen Mobilfunkbetreiber auf die Auswirkungen der Fusion zwischen O2 und E-Plus hin überprüft. Analyst Simon Weeden rechnet in seiner Branchenstudie vom Montag damit, dass der Merger und die Auflagen der Regulierer den Mobilfunkmarkt durcheinanderwirbeln.
Als einen der Profiteure sieht Weeden Drillisch, deren Aktie F:DRI er mit "Buy" und einem Kursziel von 42 (Kurs: 30,20) Euro in die Bewertung aufgenommen hat. Aus der Vereinbarung mit Telefonica Deutschland (O2) F:O2D über den Ausbau des Zugangs zum künftig gemeinsamen Netz von O2 und E-Plus ergebe sich für Drillisch deutliches Wertsteigerungspotenzial. Detaillierte Pläne stünden zwar noch aus, der Experte geht jedoch von einem aggressiven Angebot an Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen aus.
Freenet und United Internet (UI) sieht er dagegen skeptischer. Die Freenet-Papiere (ETR:FNTN) stufte er von "Buy" auf "Neutral" ab - bei einem von 26,00 auf 20,50 (18,84) Euro gesenkten Kursziel. Bei UI-Aktien F:UTDI reduzierte er sein Kursziel von 36 auf 31 (30,265) Euro und blieb auf "Neutral". Für beide Unternehmen dürfte sich die Wettbewerbsposition verschlechtern, so der Citi-Analyst. Beiden stünden nun nur noch drei Netzbetreiber sowie eine gestärkte Drillisch gegenüber. Er habe von den Regulierern mehr Schutz erwartet, so Weeden.
Er sieht die operative Marge (Ebitda) von Freenet gefährdet und senkte seine Gewinnschätzungen. United werde es wohl schwer haben, das imposante Umsatzwachstum zu halten.
Mit der Einstufung "Buy" sagt die Citigroup der Aktie für die kommenden zwölf Monate eine Gesamtrendite von mindestens 15 Prozent voraus. Mit der Einstufung "Neutral" gehen die Analysten der Citigroup davon aus, dass es nicht ausreichend Werttreiber oder Gründe für ein Investment gibt, um zur einer positiven oder negativen Anlageeinschätzung zu kommen.at
Analysierendes Institut Citigroup.