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ANALYSE: Vermögensverwalter Pictet für 2025 verhalten positiv für Aktien

Veröffentlicht am 05.12.2024, 16:26
Aktualisiert 05.12.2024, 16:30
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FRANKFURT (dpa-AFX) - "Tendenziell optimistisch, aber nicht euphorisch" blickt Luca Paolini vom Vermögensverwalter Pictet auf die Aktienmärkte 2025. Der Chefstratege für den Bereich Asset Management erwartet zwar kein drittes Jahr in Folge mit Börsengewinnen um die 20 Prozent oder mehr, aber eben auch keine Verluste, wie er auf einem Kapitalmarktausblick am Donnerstag in Frankfurt sagte.

Die Bewertungen von US-Aktien hält Paolini nicht für übertrieben, aber doch für zum großen Teil ausgereizt. In der Euroregion unterdessen seien die Bewertungen "zwar gut, aber noch nicht gut genug". Hier empfiehlt er, auf Katalysatoren zu warten, etwa einen Waffenstillstand in der Ukraine oder den Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland. "In den USA gibt es derzeit noch ein größeres Momentum für Aktien, für Investments in Europa ist es unseres Erachtens noch zu früh", und die politische Krise in Frankreich erschwere die Situation zusätzlich.

Allgemein begründet Paolini seine verhalten positive Sicht mit der Widerstandskraft der Industrieländer. In den USA wachse die Wirtschaft, wenn auch inzwischen langsamer. In China stabilisiere sich die Wirtschaft, und in Japan und Europa sei eine allmähliche Erholung spürbar. Zugleich entwickele sich die Inflation in Richtung der Ziele der Zentralbanken.

Einiges an Unsicherheit wird 2025 laut Frederik Ducrozet, Chefvolkswirt bei Pictet Wealth Management, die erneute "America-First"-Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump mit sich bringen. Doch aus den insgesamt fünf von Trump angekündigten Initiativen - Zölle, Steuersenkungen, eine beratende Kommission für Regierungseffizienz (DOGE), Immigration sowie Deregulierung -, ergäben sich wiederum zahlreiche Möglichkeiten für die Wirtschaftsentwicklung. Und zwar positive und negative, wobei vor allem das Schlagwort Deregulierung die Hoffnungen an den Märkten nähre.

Dass Trump zudem den Hedgefonds-Manager Scott Bessent ungeachtet des Missfallens von Tesla (NASDAQ:TSLA) -Chef Elon Musk als Finanzminister vorgeschlagen habe, helfe. "Er genießt eine große Glaubwürdigkeit an den Märkten", erklärte Ducrozet.

In Europa stünden 2025 wohl vor allem Deutschland und Frankreich im Fokus. Die Situation in den zwei größten Volkswirtschaften des Euroraums sei aktuell "derart schlecht", dass echte Umbrüche wieder positive Impulse liefern könnten. Zudem könnten vor dem Hintergrund des Draghi-Reports - eine Analyse der Herausforderungen und Chancen für die EU - ebenfalls Deregulierungen zu Kurstreibern werden. "Für Solarpanele ist es zu spät, aber in vielen anderen Bereichen der alternativen Energien ließe sich noch einiges machen", ist Ducrozet überzeugt.

Pessimismus ist den beiden Experten von Pictet zufolge also trotz aller Risiken nicht angebracht. Und das, obwohl die US-Börsen (ETR:SXR4) derzeit wieder von Rekord zu Rekord eilen und das Potenzial von ihnen inzwischen als begrenzt angesehen wird. Die aktuellen Bewertungen der Aktien zumindest seien gut gestützt durch einen Mix aus Wachstum und Inflation, so Paolini. Und das sollte auch weiterhin so bleiben, selbst wenn der Raum für größere neue Engagements in US-Aktien inzwischen "relativ unattraktiv" geworden sei.

Den wichtigen, marktbreiten US-Index S&P 500 erwartet Paolini bis Ende des Jahres 2025 bei 6.400 Punkten und den Dax bei 20.500 Punkten. Zum Vergleich: Der S&P notiert aktuell bei knapp 6.100 Punkten, der Dax bei 20.300 Punkten. Viel Potenzial ist das also nicht, aber laut Paolini eben auch kein Grund zur Sorge. Mehr drin sein dürfte im kommenden Jahr wohl bei den kleineren bis mittelgroßen Unternehmen.

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