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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Es ist Abstufung - und keiner...

Veröffentlicht am 24.07.2012, 18:20
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Es ist Abstufung - und keiner geht hin - von Hans Weitmayr

Man hat erkannt, dass auch die Ratingagenturen nur mit Wasser

kochen

Wien (APA-ots) - Warnungen vor einer Herabstufung des Ratings hat

Moody's jetzt also auch für Deutschland, Österreich und andere Länder

ausgesprochen. Kein AAA, so sieht es aus, wird auf dem anderen

bleiben. Wir steuern auf eine Epoche höchststufenfreier Bonitäten zu.

Was vor wenigen Wochen und Monaten noch zu panischen oder wütenden

Reaktionen geführt hätte, kann heute kaum mehr jemanden aus der

Reserve locken. Bemüht konsterniert wirken die Reaktionen aus Berlin.

Man hat das Gefühl, die Zurückweisungen entsprächen mehr der Treue zu

lieb gewordenen Ritualen denn einer tatsächlich empfundenen Emotion.

Dieser Eindruck täuscht nicht und entspricht einer erfreulichen

Entwicklung, die einen still eingetretenen Umstand widerspiegelt: die

viel geforderte Entmachtung der Ratingagenturen. Kein Verbot war

notwendig, keine Gründung einer weiteren Ratingagentur, nur ein paar

Drehungen an einer Schraube hier und an einer anderen da - ein

Beispiel wäre die Befreiung der EZB von Investmententscheidungen, die

sich verbindlich am Rating der großen Agenturen orientieren. Mit der

Abkoppelung von solchen Beschränkungen wurden die Ratingagenturen

stärker in die Rolle schlichter Analysten gerückt, und schnell wurde

klar, dass diese Unternehmen auch nur mit Wasser kochen.

Nehmen wir nur einmal die Begründungen für die Warnungen Richtung

Deutschland-Rating: Die Gefahr sei gestiegen, dass die

Euro-Peripherie mehr Stützungsgelder brauchen würde, was die

einzahlenden Länder stärker belasten könnte. Nun muss der Autor

dieser Zeilen zugeben, dass er nicht weiß, was eine bei Moody's in

Auftrag gegebene Länderstudie kostet. Aber für doch relativ leistbare

2,0 Euro konnte man diese Einschätzung auf den vor Ihnen liegenden

Seiten schon vor mehreren Monaten lesen.

Die Märkte haben erkannt, dass die These von der Verschlimmerung der

Krise durch die Agenturen so nicht stimmt. Dazu müssten diese 'ahead

of the curve' sein, die Ereignisse also antizipieren. Wie bei Lehman

sind sie ihrer Zeit aber nach wie vor nicht voraus. Sie reagieren

allenfalls relativ zeitnah auf Ereignisse, sind vielleicht noch 'in'

der Kurve, aber sicher nicht 'davor'. Das bedeutet, dass die

Einschätzungen der Agenturen in der Regel eingepreist und somit

obsolet sind. Dass die Märkte die Agenturen inzwischen größtenteils

ignorieren, lässt sich auch an den Anleihenmärkten ablesen. Die

niedrigsten Zinsen in der Geschichte der Republik zahlt Österreich

nämlich, seit es seine Top-Bonitätsnote AAA von Standard & Poor's

verloren hat.

Rückfragehinweis:

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OTS0187 2012-07-24/18:15

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