FRANKFURT (dpa-AFX) - Rechtsrisiken in den USA im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat haben am Mittwochmorgen ein wenig auf die Stimmung der Bayer (4:BAYGN)-Aktionäre gedrückt. Die Papiere des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um 1,13 Prozent auf 93,56 Euro.
In den USA muss sich der eben erst übernommene Saatgutkonzern Monsanto (NYSE:MON) zahlreicher Klagen wegen möglicher Krebsrisiken durch Glyphosat stellen. Ein Richter, bei dem viele Sammelklagen gebündelt sind, machte den Weg für einen möglichen Prozess gegen den Saatgutriesen frei. Das sei zwar nicht gerade förderlich für die Stimmung der Anleger, eine Überraschung sei der Schritt des Richters aber nicht, sagte ein Händler. Dass Bayer sich durch die Monsanto-Akquisition Rechtsrisiken aufgeladen habe, sei nicht neu. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank rechnet nicht mit einem größeren Einfluss der Klagen auf Bayer. Das Glyphosat-Geschäft mache seinen Berechnungen zufolge weniger als 7 Prozent des Konzernumsatzes aus. Zwar stünden die Gewinnmargen in diesem Bereich auch wegen großer globaler Kapazitäten tendenziell unter Druck. Mangels Alternativen dürften der Absatz mittelfristig aber wachsen.