LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das britische Pfund ist nach dem Rücktritt des britischen Brexit-Ministers Dominic Raab am Donnerstag erheblich unter Druck geraten. Sowohl zum amerikanischen Dollar als auch zum Euro ging es für das Pfund um gut einen Prozent nach unten. Sichere Anlagen waren dagegen gefragt: Die Kurse von britischen Staatsanleihen zogen an, im Gegenzug ermäßigten sich ihre Renditen.
Der britische Aktienmarkt legte als Folge des sinkenden Pfunds zu. Eine fallende Währung gilt häufig als Unterstützung für heimische Aktien, weil diese für ausländische Anleger dann günstiger werden. Zudem erhöht ein fallender Wechselkurs die Absatzchancen heimischer Waren, weil diese im Ausland günstiger werden. Brexit-Minister Raab hatte am Donnerstagvormittag seinen Rücktritt erklärt. Er könne nicht guten Gewissens den jüngst ausgehandelten Ausstiegsvertrag aus der Europäischen Union unterstützen, lautete seine über den Nachrichtendienst Twitter verbreitete Begründung. Bankanalysten äußerten in ersten Stellungnahmen, der Rücktritt Raabs erschwere die ohnehin unsichere Zustimmung des britischen Parlaments zusätzlich.