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Blutbad in 3M-Fabrik in NRW: Arbeiter schießt auf Kollegen, tötet sich selbst

Veröffentlicht am 11.11.2012, 16:52
Aktualisiert 11.11.2012, 16:56
HILDEN (dpa-AFX) - Blutbad in der Nachtschicht: Ein bisher völlig unbescholtener Arbeiter hat in einer Fabrik in Hilden bei Düsseldorf mit zwei Pistolen auf seine Kollegen geschossen und sich dann selbst getötet. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Das Unternehmen ist fassungslos. Hinweise auf berufliche oder private Probleme des 38-jährigen langjährigen Werksmitarbeiters gab es auch nach vielfachen Zeugenbefragungen nicht, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Die Bluttat ereignete sich am Freitagabend zum Schichtwechsel in dem zum US-Unternehmen 3M gehörenden Werk. Auch am Montag würden weitere Mitarbeiter des Werks mit rund 900 Arbeitern sowie Bekannte des Schützen befragt, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder am Sonntag. Die Mordkommission ermittele unter Hochdruck. Der Mann habe bewusst auf die Kollegen seiner Abteilung geschossen, sagte Ridder. 'Es deutet alles daraufhin, dass es gezielt war.'

Ein Amoklauf mit wahllosen Opfern sei die Tat nicht gewesen. Der nicht vorbestrafte, als umgänglich geltende, ledige und kinderlose Arbeiter war nach einer Woche Urlaub am Freitag wieder in die Fabrik gekommen. Er hatte nach Angaben der Ermittler zwei Pistolen dabei. Am Werkstor sprach er nach Polizeiangaben zunächst einen Kollegen namentlich an, schoss plötzlich los und verletzte ihn schwer.

Dann ging er in die Kantine und feuerte durch eine Glasscheibe dreimal auf Kollegen seiner Schicht, die im Raucherbereich saßen. Herumfliegende Glassplitter verletzten zwei Männer. Im Aufenthaltsraum habe der Schütze schließlich auf seinen Vorgesetzten geschossen, ihn lebensgefährlich verletzt und sich dann selbst getötet. Die beiden schwer verletzten Arbeiter im Alter von 54 und 42 Jahren seien nach Notoperationen inzwischen außer Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

Insgesamt habe der Mann neun Schüsse abgegeben, sagte Polizeisprecher Frank Sobotta. Er habe noch mehr Munition dabei gehabt. 'Nirgendwo sehen wir ein Motiv', sagte Sobotta. Der Todesschütze habe keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Es gebe keinen Hinweis auf Unstimmigkeiten bei der Arbeit oder in der Familie. Die Polizei habe auch Eltern und Geschwister befragt. Der Mann sei gern zur Arbeit gegangen. Er habe nie polizeilichen Kontakt gehabt.

Dass der Schütze seine Opfer inmitten einer großen Gruppe von Angestellten gezielt aus seinem direkten Arbeitsumfeld gesucht habe, hätten auch Zeugen bestätigt. Demnach habe der Mann anderen Arbeitern mit Gesten bedeutet, dass er sie verschone, sagte Sobotta. Woher der Schütze die Waffen hatte, war unklar.

'Wir können uns überhaupt nicht erklären, wie es zu dieser Handlung gekommen ist', sagte auch der Deutschland-Sprecher der betroffenen US-Firma 3M, Manfred Kremer, der dpa. Der Schütze sei seit 15 Jahren im Unternehmen beschäftigt gewesen und habe immer gute Beurteilungen gehabt.

Mitarbeiter des Werkes standen nach der Bluttat unter Schock. 'Wir sind alle wahnsinnig betroffen', sagte Kremer. 'Er war ein guter Mitarbeiter.' In dem betroffenen Werksteil wurde die Arbeit zunächst unterbrochen. Die Angestellten von Seelsorgern betreut. Die zwei leicht verletzten Mitarbeiter wurden ambulant behandelt und konnten nach Hause gehen. Am Sonntagnachmittag gingen die Mitarbeiter wieder zur Schicht. 'Wir wollen wieder zum Normalzustand zurückkehren', sagte Kremer. Die zersplitterten Scheiben seien ausgewechselt und die Tatorte gereinigt worden.

3M hat am Standort in Hilden 900 Mitarbeiter und produziert dort Hygieneprodukte und Spezialfolien. Hilden ist das größte Werk von 3M in Deutschland, seinen Hauptstandort hat das Unternehmen in Neuss. Bundesweit beschäftigt die Firma etwa 5.500 Menschen./dot/DP/he

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