Zürich, 23. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte sich
am Donnerstag den negativen Vorgaben aus den USA und Asien zwar
nicht ganz entziehen können und etwas schwächer einsetzen. Aber
im Verlauf sei durchaus eine Erholung möglich.
Die Bank Clariden Leu berechnete den vorbörslichen
SMI um 08.10 Uhr um 38 Punkte tiefer auf 5887 Punkten.
Für eine Erholung spreche, dass der Schweizer Markt schon am
Vortag einen grossen Teil der Verluste an den US-Börsen
vorweggenommen habe. Zum anderen deuteten die weltweit
gehandelten US-Aktien-Futures eine technische Gegenbewegung nach
den kräftigen Einbussen an.
Zudem könnte der Nahrungsmittelriese Nestle mit
seinem Zwischenbericht den Markt stützen. Nestle steigerte
sowohl das organische wie das interne Wachstum stärker als
erwartet und der Umsatz lag ebenfalls über den Prognosen. "Klar
über den Erwartungen", sagte ein Händler. Die Nestle-Aktien
hatten sich während der Vortage dem Abwärtstrend nicht entziehen
können und kräftig an Wert eingebüsst. "Da wäre eine technische
Erholung angesagt", sagte ein Händler. Vorbörslich legten Nestle
knapp zwei Prozent zu.
Dagegen habe der Elektrotechnikkonzern ABB den
Erwartungen nicht ganz gerecht werden können, sagte ein Händler.
ABB hat Umsatz und Reingewinn im dritten Quartal 2008 dank einem
hohen Auftragsbestand um rund ein Viertel gesteigert. Der
Auftragseingang wuchs dagegen nur noch um sieben Prozent auf
8,89 Milliarden Dollar. "Vor allem der Auftragseingang liegt
unter den Erwartungen. Und das ist ja der zukünftige Umsatz",
sagte ein Händler. Die Aktie wurde um 3,7 Prozent niedriger
indiziert.
Besser als erwartet habe auch Syngenta gearbeitet.
Der Agrochemiekonzern steigerte den Umsatz um 33 Prozent auf
2277 Millionen Dollar und damit deutlich stärker als Analysten
mit 2019 Millionen Dollar erwartet hatten. Für die Aktie wurde
ein um 1,5 Prozent höherer Kurs gestellt.
Die Prognosen erfüllt hat der Medizintechnikkonzern
Synthes. Synthes steigerte in den ersten neun Monaten
2008 den Umsatz um 17,8 Prozent auf 2,38 Milliarden Dollar. Die
Aktie schwächte sich vorbörslich etwas ab.
Die Grossbank Credit Suisse bestätigte in etwa die
Angaben, die sie vor einer Woche schon veröffentlicht hatte. Im
dritten Quartal fiel wie angekündigt ein Reinverlust von 1,26
Milliarden sfr an nach einem Reingewinn von 1,30 Milliarden sfr
im Vorjahresquartal. Konzernchef Brady Dougan erklärte, er
rechne mit einem "weiterhin schwierigen Marktumfeld und wir
bleiben bei unserer Prognose für das vierte Quartal vorsichtig".
Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Abschlag von zwei
Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)