(neu: aktualisierte Kurse, High-Tech-Werte, Bush)
New York, 05. Dez (Reuters) - Belastet von extrem schlechten Arbeitsmarktdaten haben sich die US-Aktienbörsen zum Wochenschluss schwach gezeigt. Die auf den höchsten Stand seit 15 Jahren gekletterte Arbeitslosigkeit in den USA drückte an der Wall Street kräftig auf die Stimmung. Der sich eintrübende Arbeitsmarkt bestätigte schließlich Befürchtungen, dass sich die schwerste Finanzkrise seit 80 Jahren noch verschärft. Im Blick standen unter anderem die Autowerte, weil die Zukunft der gesamten Branche skeptisch gesehen wurde: In Washington nahmen die US-Autobauer einen neuen, verzweifelten Anlauf, sich Milliardenhilfen im Kampf gegen den Untergang zu sichern.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte brach bis zum frühen Nachmittag um ein Prozent auf 8292 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 0,9 Prozent auf 837 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank 0,5 Prozent auf 1438 Punkte. Die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt drückten auch den Frankfurter Aktienmarkt tief ins Minus. Der Dax<.GDAXI> ging vier Prozent tiefer auf 4381,47 Punkten aus dem Handel.
Die US-Arbeitslosenquote kletterte im November auf 6,7 Prozent von 6,5 Prozent im Vormonat. Das ist der höchste Wert seit 1993. Gleichzeitig bauten die US-Konzerne so viele Stellen ab wie seit 34 Jahren nicht mehr. Insgesamt fielen 533.000 Jobs weg, deutlich mehr als von den Experten erwartet. "Die Konjunktur befindet sich derzeit in absolut freiem Fall. Das Vertrauen ist verschwunden", sagte Chefvolkswirt Nigel Gault von Global Insight.
Auf der Verliererseite standen wegen des Ölpreisverfalles
vor allem die Energiewerte. Die Aktien von Exxon Mobil
Händler sprachen von Verkäufen auf breiter Front. Unter die
Räder kamen so auch die Aktien aus dem Hochtechnologiesektor.
Die Papiere des Softwaregiganten Microsoft
Mit Sorge blickten die Anleger auch auf den
Airbus-Konkurrenten
Unter Druck gerieten außerdem die Anteilsscheine der
Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM)
US-Präsident George W. Bush forderte indes vom Kongress eine rasche Entscheidung über Hilfen für die angeschlagenen Autobauer des Landes. "Ich sorge mich um die Überlebensfähigkeit der Autohersteller", sagte Bush. Staatliches Geld dürfte jedoch nur an überlebensfähige Konzerne fließen, die diese Hilfen irgendwann wieder zurückzahlen könnten, erklärte Bush. Mitglieder des Kongresses sprachen sich für eine Unterstützung der Hersteller aus. Die Finanzierung ist jedoch weiter unklar.
Gegen die allgemeine Markttendenz kletterten indes die
Aktien des Finanzdienstleisters Hartford Financial
Services
(Reporter: Lilla Zuill und Jonathan Stempel; bearbeitet von Birgit Mittwollen; redigiert von Kerstin Dörr)