* Euro nach Aussagen von Bini Smaghi auf Erholungskurs
* Anleihen wegen steigender Aktienmärkte im Minus
Frankfurt, 29. Apr (Reuters) - Der Euro
Händlern zufolge profitierte der Euro zur Wochenmitte vor allem von Aussagen des EZB-Ratsmitglieds Lorenzo Bini Smaghi. Dieser deutete an, dass es die Europäische Zentralbank seiner Meinung nach mit unkonventionellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise nicht übertreiben solle. Weder ein Leitzins nahe Null noch der Kauf von Wertpapieren durch die Zentralbank seien geeignete oder notwendige Maßnahmen der Geldpolitik im Euroraum, betonte er. "Das beruhigt die Märkte, weil sie der Meinung sind, dass die EZB nun nicht überzogen reagieren wird und sich damit eventuell in Schwierigkeiten begibt," sagte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Damit werde ein Belastungsfaktor für den Euro weniger wahrscheinlich.
Die US-Notenbank hatte den Dollar mit entsprechenden Maßnahmen Mitte März belastet. Bei der Veröffentlichung des Zinsentscheids der US-Notenbank am Abend (20:15 Uhr MESZ) schauen Investoren auch darauf, ob der Ankauf von Vermögenswerten auf weitere Anlageklassen ausgeweitet wird.
WIE LANGE DAUERT DIE REZESSION?
Mittelfristig dürfte die Richtung am Devisenmarkt allerdings davon bestimmt werden, welcher Wirtschaftsraum am schnellsten aus der Rezession herauskommt. "Das Grundvertrauen der Märkte in die Flexibilität der US-Ökonomie sollte daher bald den Dollar stützen", stellten die Commerzbank-Analysten fest. Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn allerdings noch stärker eingebrochen als erwartet. Wegen drastisch fallender Exporte und Investitionen sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal 2009 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 6,1 Prozent. "Die Talsohle dürfte damit jedoch noch nicht erreicht sein", sagten die Analysten der WestLB. "Auch im zweiten Quartal wird die US-Wirtschaft wohl nochmals schrumpfen."
Zuletzt hatte es bei den Frühindikatoren allerdings Signale gegeben, dass der weltweite Abschwung etwas an Fahrt verliert. In der Eurozone verbesserte sich die Stimmung von Unternehmern und Verbrauchern im April ebenfalls. "Die Frage lautet jetzt nicht mehr 'wie schlimm wird es', sondern 'wie lange dauert es noch'", sagte Analyst Karpowitz. Sollte sich bewahrheiten, dass die USA früher als der Rest der Welt aus dem Rezessionstief auftauche, könne der Euro bis Juni auf 1,25 Dollar sinken.
Im Zuge steigender Aktienmärkte verlor der
Bund-Future
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 28.04.09
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Umlaufrendite
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kerstin Leitel)