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Börse lauert nach Rettungspaket auf Banken-Beichten

Veröffentlicht am 20.10.2008, 10:59

Frankfurt, 20. Okt (Reuters) - Börsianer haben am Montag misstrauisch auf weitere Reaktionen von Banken auf das milliardenschwere Rettungspaket des Bundes gewartet. Es werde darauf "gelauert, wer sich von den Banken als erstes die Blöße gibt und das Rettungspaket annimmt", sagte ein Händler am Montag. Denn die Hilfen sind an Bedingungen geknüpft. So sollen zeitweise die Vergütungen für Vorstände und Geschäftsleiter auf 500.000 Euro pro Jahr begrenzt werden und keine Abfindungen und Boni während der Hilfsperiode gezahlt werden. Zudem wird die Dividende gestrichen. "Wer sich so stark vom Staat reinreden lässt, bei dem muss die Not schon sehr groß sein", sagte der Börsianer.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat sich bereits gegen das Rettungspaket ausgesprochen, was von den Aktionären mit Erleichterung zur Kenntnis genommen wurde: Die Aktie stieg um 2,7 Prozent auf 33,50 Euro. Auch die meisten anderen Finanztitel standen auf der Gewinnerseite. Die Commerzbank-Aktie fiel jedoch um 0,7 Prozent auf 10,01 Euro und gehörte damit zu den wenigen Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte angekündigt, das Angebot zu prüfen. "Ich glaube, es ist die Pflicht eines jeden Bankers, eine Teilnahme an dem Paket zu prüfen. Denn von der Kapitalstärke hängt es ab, ob auch weiter Kredite vergeben werden können, was in einem Abschwung ganz wichtig ist."

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)

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