Zürich, 20. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag mehrheitlich fester tendiert. Anschlusskäufe in einzelnen
defensiven und Industriewerten sowie besser als erwartet
ausgefallene US-Frühindikatoren sorgten für steigende Kurse.
Dagegen bremsten Abgaben in den Aktien des Pharmakonzerns
Novartis und der Grossbank UBS den Markt.
Angesicht der gestiegenen Konjunkturängste hielten sich die
Marktteilnehmer vor den vielen Unternehmens- und Makrodaten, die
im Laufe der Woche veröffentlicht werden, eher zurück.
Der SMI<.SSMI> notierte nach einem Tageshoch bei 6206,76
Punkten kurz vor Schluss um 1,2 Prozent höher auf 6171 Punkten.
Der breite SPI<.SSHI> legte 1,0 Prozent auf 5084 Zähler zu.
Obwohl der Pharmariese Novartis den Gewinn im dritten
Quartal um 32 Prozent auf 2,08 Milliarden Dollar gesteigert und
damit einen Quartalsbericht vorgelegt hatte, der in etwa den
Erwartungen entsprach, büssten die Aktien zeitweise kräftig
Terrain ein. Zum Schluss erholten sie sich etwas und lagen noch
ein Prozent im Minus. Sie waren allerdings am Freitag um rund
zwölf Prozent gestiegen. "Das Ergebnis ist unter dem Strich
sicher gut. Aber nach diesem Kursanstieg sind Gewinnmitnahmen
nichts Aussergewöhnliches", sagte ein Händler.
Dagegen rückten die Roche-Genussscheine um gut ein
Prozent vor. Auch Roche, die am Dienstag ihren Quartalsbericht
vorlegt, hatte am Freitag über zehn Prozent gewonnen.
Die schwer gewichteten Nestle-Aktien legten weitere
2,4 Prozent zu. Anschlusskäufe und Käufe von sicherere Anlagen
suchenden Investoren verliehen auch Nestle Auftrieb. Nestle wird
am Donnerstag den Quartalsbericht vorstellen.
Deutliche Anstiege verbuchten die Titel des
Elektrotechnikkonzerns ABB. Händler sprachen von
Deckungskäufen und Anschaffungen vor den ebenfalls am Donnerstag
erwarteten Quartalszahlen. Zudem half auch eine Kaufempfehlung.
Unterschiedlich zeigten sich die Finanzwerte. Während sich
die Aktien der Credit Suisse um über drei Prozent
verbesserten, schwächten sich die Titel von UBS um 1,5
Prozent ab. CS legt am Donnerstag den Zwischenbericht vor.
Bei den Versicherungen fielen Swiss Re auf, die
drei Prozent gewannen. Citigroup hatte Swiss Re neu zum Kauf
empfohlen. Zudem hiess es in einem Medienbericht, der
Rückversicherungskonzern interessiere sich für das
Versicherungsgeschäft der britischen Royal Bank of Scotland
. Ein Paket von 51-Prozent, für das Swiss Re zusammen mit
der Finanzgesellschaft CVC bieten könnte, soll mehr als drei
Milliarden Pfund kosten.
Dagegen gaben Zurich um vier Prozent nach. Händler
erwähnten eine Studie über einen Kapitalbedarf bei
US-Versicherern. "Dies belastete auch andere Branchenvertreter
wie eben Zurich", sagte ein Händler.
Die Erwartungen erfüllt habe auch der Logistikkonzern
Kühne+Nagel. Bei einem Umsatz von 16,305 (Vorjahr
15,378) Milliarden sfr steigerte Kühne den Reingewinn in den
ersten neun Monaten auf 455 (414) Millionen sfr. Die Aktie
rutschte nach anfänglichen Gewinnen aber leicht in die
Verlustzone ab. Höhere Verluste erlitten dagegen die Titel von
Konkurrentin Panalpina , die rund sechs Prozent sanken.
Von einer Kaufempfehlung profitierten auch Syngenta
. Goldman Sachs hatte die Aktie des Agrarchemiekonzerns
auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)