Sichern Sie sich 40% Rabatt
💰 Blicke in die Portfolios der Top-Investoren und Milliardäre! Mit unserem 13F-Tool easy peasy!Insider werden

Börse Frankfurt-News: Noch kein Ölpreis-Comeback (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 11.03.2015, 17:43
Aktualisiert 11.03.2015, 17:48
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Noch kein Ölpreis-Comeback (Rohstoffe)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. März 2015. ETC-Anleger sind nicht mehr ganz so überzeugt, dass Öl wieder teurer wird. Rohstoffexperten rechnen aber längerfristig mit steigenden Preisen.

Das spannendste Thema am Rohstoffmarkt bleibt Öl: Nachdem der Preis im Januar bis auf 46 US-Dollar gerutscht und sich dann auf 63 US-Dollar erholt hatte, kostet das Barrel der Nordseesorte Brent aktuell wieder weniger als 57 US-Dollar. Lange hatten Anleger eindeutig auf einen steigenden Ölpreis gesetzt, jetzt gehen die Meinungen auseinander, zumindest haben sich die Zuflüsse in Öl-ETCs verlangsamt. Einige Händler berichten sogar von Nettoverkäufen.

"Insbesondere der US-amerikanische Ölmarkt spaltet derzeit die Investorenlandschaft", erklärt Bernhard Wenger von ETF Securities. Einerseits wüchsen die US-Lagerbestände kontinuierlich, andererseits stellten immer mehr Produktionsanlagen die Förderung ein. "So verbuchten Long-ETCs auf WTI-Öl vergangene Woche weitere Mittelzuflüsse von 17,1 Millionen US-Dollar, gleichzeitig flossen jedoch den Short-ETCs 9,1 Millionen US-Dollar zu."

Uneinheitlicheres Bild bei Öl-ETCs

Marcel Sattler von der ICF Bank berichtet von großen Umsätzen vor allem im ETFS Brent 1mth (WKN A0KRKM) und im ETFS Daily Leveraged WTI Crude Oil (WKN A0V9YX), aber auch in anderen Öl-ETCs (WKN A0KRJX, A0KRKN, A1NZLM, A1N49P) ­- wie bereits seit Ende letzten Jahres. "Das Verhältnis von Käufen gegenüber Verkäufen liegt bei allen Produkten bei etwa 60 zu 40 Prozent", konkretisiert der Händler. "Erkennbar ist die Meinung der Anleger, dass wir die Tiefstände im Öl vorerst gesehen haben." Auch die Commerzbank meldet überwiegend Käufe in Long- und Abgaben in Short-Produkten. "In den vergangenen Wochen hatten wir immer einen Käuferüberhang." "Wir haben zuletzt Nettoabflüsse aus Öl-ETCs beobachtet", erklärt hingegen Marco Salaorno von der Société Générale.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

An der Börse Frankfurt konzentrierten sich Anleger in den vergangenen vier Wochen vor allem auf den ETFS Brent 1mth, der weiterhin den zweiten Platz der ETC-Umsatzstatistik belegt, gefolgt vom ETFS WTI Crude und dem Coba 4x Brent Oil Daily Long (WKN ETC030). Im Letzteren hat die Baader Bank hohe Umsätze beobachtet, wie Anja Deisenroth-Boström berichtet. Der ETC hebelt die tägliche Veränderung eines Brent-Futures um das Vierfache.

Alte Niveaus passé

Die Volkswirte der Commerzbank zeigen sich vom wieder gesunkenen Ölpreis nicht überrascht und verweisen auf den Angebotsüberhang am Markt sowie rekordhohe US-Lagerbestände. "Der Preis wird noch weiter fallen", meint Barbara Lambrecht aus dem Commodity Research. Für die zweite Jahreshälfte erwartet die Bank aufgrund einer rückläufigen US-Produktion dann aber anziehende Preise.

Die DekaBank rechnet für die nächsten Monate mit Preisen auf den aktuellen Niveaus, aber mit einem Preisanstieg ab Sommer bis auf 80 US-Dollar zum Jahresende. "Die Anzahl der Ölbohrlöcher in den USA ist auf den Stand von 2011 zurückgefallen", bemerkt Dora Borbély. Die alten Niveaus von weit über 100 US-Dollar würden aber nicht wieder erreicht werden. "Wenn der Preis höher liegt, kann die US-Produktion auch schnell wieder steigen."

Gold fehlt die Unterstützung

Die Feinunze Gold kostet mit 1.158 US-Dollar unterdessen jetzt wieder weniger als zum Jahresschluss - und deutlich weniger als Ende Januar, als kurzzeitig Preise von über 1.300 US-Dollar erreicht wurden. ETF Securities zufolge verabschiedeten sich ETC-Investoren von Gold-Verbriefungen (WKN A0N62G), die Société Générale meldet ebenfalls überwiegend Abflüsse. "Der starke US-Dollar setzt dem Goldpreis zu", kommentiert Lambrecht. "In Euro hat sich der Preis ja gut gehalten." Aktuell liegt die Notierung in der Gemeinschaftswährung bei 1.093,88 Euro und damit über dem Stand per Ende 2014.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

"Gold hat Gegenwind durch den US-Dollar, steigende US-Renditen, die Hausse am Aktienmarkt und die negativen Inflationsraten in Europa und den USA", fasst Borbély zusammen. "Griechenland spielt keine Rolle mehr." Die DekaBank rechnet daher mit weiter sinkenden Preisen - zumindest in US-Dollar. "In Euro rechnen wir mit einer Seitwärtsbewegung." An der Börse Frankfurt standen Xetra-Gold (WKN A0S0GB), der Source Physical Gold (WKN A1MECS), der db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G) und der db Physical Gold (WKN A1E0HR) im Mittelpunkt des Interesses.

Platin: Preisrückgang übertrieben?

Lange wurde sie ein einem Atemzug genannt: Die beiden häufig in der Industrie eingesetzten Edelmetalle Platin und Palladium. Doch die Preisentwicklung ist in den vergangenen Jahren extrem auseinander gelaufen: "Während Platin 2009 noch fünfeinhalb mal teurer als Palladium war, liegt der Faktor heute nur noch bei 1,7", erläutert Wenger. Allein im vergangenen Jahr habe sich Palladium um 6,4 Prozent verteuert, während der Platinkurs um fast 20 Prozent eingebrochen sei. Nun schichteten US-Investoren aber von Palladium in Platin um. "In Anbetracht der geplanten Produktionskürzungen einiger Platinminen in Südafrika erwarten die Anleger offenbar eine Trendwende beim Platinpreis." Auch Borbély geht von steigenden Platinnotierungen aus: "Angesichts der Knappheit ist ein Fünfjahrestief nicht zu rechtfertigen."

Kupfer am Tropf von China

Kupfer-ETCs (WKN A0KRJU) standen auf den Verkaufslisten, wie Wenger außerdem feststellt. "Das kam nach der Ankündigung Chinas, das Wachstumsziel für das laufende Jahr von 7,7 auf 7 Prozent zu senken." Als größter Konsument des Industriemetalls habe die chinesische Wirtschaft einen großen Einfluss auf die weltweite Kupfernachfrage. "Die jüngsten Konjunkturdaten aus China haben enttäuscht", ergänzt Lambrecht. "Die Industrieproduktion legte im Zeitraum Januar und Februar nur noch um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu."

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Die DekaBank prognostiziert wieder anziehende Notierungen für einige Industriemetalle. "Bei Kupfer und Zink gibt es Knappheiten, die sich im Preis nicht widerspiegeln", meint Borbély. Kupfer kostet aktuell 5.782 US-Dollar je Tonne und damit - trotz jüngster Preiserholung - deutlicher weniger als Ende Dezember mit 6.286 US-Dollar. Vor vier Jahren waren sogar Preise über 10.000 US-Dollar erzielt worden.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG© 11. März 2015

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.