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Börse Frankfurt-News: Zuflüsse in Gold-ETCs setzen sich fort (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 25.07.2024, 12:08
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Lange Zeit standen Gold-ETCs auf den Verkaufslisten, im Juni kam die Trendwende. Wer sich positioniert hat, lag richtig - der Goldpreis hat vergangene Woche ein neues Hoch erreicht. ?-l- und Industriemetallpreise sinken hingegen.

25. Juli 2024. Die lange unbeliebten Gold-ETCs sind wieder gefragt. Emittent WisdomTree meldet für die vergangenen vier Wochen hohe Zuflüsse in Edelmetall-ETCs. Letzte Woche war der Goldpreis auf den neuen Rekord von 2.483 US-Dollar geklettert, am Donnerstagmorgen sind es mit 2.378 US-Dollar wieder etwas weniger.

Seit Jahresanfang ergibt das aber immer noch ein Plus von 15 Prozent. "Für Auftrieb sorgten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank", erklärt Rohstoffanalystin Barbara Lambrecht von der Commerzbank (ETR:CBKG). Nach Einschätzung von Warren Patterson und Ewa Manthey von ING (AS:INGA) wird sich die Rallye bis Ende 2024 fortsetzen: "Die aktuelle globale geopolitische und makroökonomische Situation unterstützt das Edelmetall."

Auch Gewinnmitnahmen

Diese Woche sorgen die neuen Hochs allerdings auch im ETC-Handel für Gewinnmitnahmen. Verkauft werden etwa der WisdomTree Physical Swiss Gold (3:SGBS) sowie ETCs auf Silber (3:PHAG) und Platin (3:PHPT), wie Frank Wöllnitz von der ICF Bank berichtet. "In dem Segment ist ordentlich Druck drauf", beobachtet der Händler.

Rege gehandelt werden auf Xetra aktuell neben Xetra-Gold (4:4GLD) vor allem andere Gold- sowie Silber-ETCs, etwa von iShares, Invesco, Xtrackers oder WisdomTree. Auch in Palladium-ETCs (4:BNQL) geht einiges um. Der Bestand an Xetra-Gold ist wieder leicht angestiegen auf 176,5 Tonnen. Ende 2023 waren es allerdings noch 199 Tonnen, Ende 2022 231 Tonnen.

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Im ersten Halbjahr verzeichneten Rohstoff-ETCs in Europa unter dem Strich hohe Abflüsse, wie das Münchner Handels- und Analysehaus Crossflow berichtet. Insgesamt 4,4 Milliarden Euro flossen aus Rohstoff-ETCs ab. Dabei machten die Verkäufe von Gold-ETCs mit 4 Milliarden Euro den allergrößten Anteil aus. "Gute Kursentwicklung, aber kein Absatz", kommentiert Crossflow. Allerdings drehte sich der Trend zum Ende des ersten Halbjahrs, im Juni kam es erstmals wieder zu Zuflüssen. Auch ?-l- und Gas-ETCs wurden im ersten Halbjahr verkauft (946 Millionen Euro), ebenso Industriemetall-ETCs (403 Millionen Euro).

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?-lpreis leidet unter Konjunkturschwäche

Der ?-lpreis ist in den vergangenen Wochen wieder gefallen. Am Donnerstagmorgen kostet das Barrel der Nordseesorte Brent 81,36 US-Dollar nach über 87 US-Dollar Anfang des Monats. Damit setzt sich der Zickzackkurs in der Spanne zwischen 75 und über 90 US-Dollar fort.

Derzeit lasten Konjunktursorgen auf den Preisen - etwa bezüglich China, aber auch der Eurozone. Nach Einschätzung der ING-Analysten ist der Markt allerdings mittlerweile überverkauft. Sie rechnen mit wieder steigenden Preisen bis zum Ende des dritten Quartals. Der Grund: ein erwartetes Angebotsdefizit, auch aufgrund der vielen Waldbrände in Kanada, die bereits einige Produktionsausfälle zur Folge hatten.

WisdomTree meldet für die vergangenen vier Wochen nur minimale Zuflüsse in Energie-ETCs. Im Xetra-Handel sind derzeit vor allem ?-l- oder Gas-ETCs mit Hebel gefragt, etwa der WisdomTree Brent Crude Oil 3x Daily Short (6:3BRS).

Industriemetallpreise fallen

Die Preise vieler Industriemetalle sind aufgrund der Konjunktursorgen ebenfalls gesunken. Kupfer kostet nach dem Hoch von 10.840 US-Dollar im Mai jetzt nur noch knapp 9.000 US-Dollar die Tonne, Aluminium nach 2.762 nur noch 2.274 US-Dollar. Lambrecht von der Commerzbank verweist auch hier auf die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus China. Zudem habe Chinas Aluminiumproduktion im Juni ein neues Rekordhoch erreicht. "Das drohende Überangebot auf dem Aluminiummarkt könnte die Preise weiter unter Druck setzen", lautet ihr Fazit.

Die WisdomTree-Zahlen für die vergangenen vier Wochen zeigen leichte Abflüsse aus Industriemetall-ETCs. Viel gehandelt auf Xetra werden vor allem der WisdomTree Copper (3:COPA) und der WisdomTree Industrial Metals (3:AIGI).

Von Anna-Maria Borse, 25. Juli 2024, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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