Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, den 21. Juni, wissen sollte:
1. Neue Brexit-Umfragen zeigen wachsende Zustimmung für Verbleib in EU
Zwei Meinungsumfragen vom Montagabend haben angedeutet, dass die EU-Befürworter nur zwei Tage vor dem Referendumwieder in Führung gegangen sind.
Einer ORB-Umfrage für die Zeitung The Daily Telegraph ist die Unterstützung für die Kampagne für einen Verbleib in der Europäischen Union um 5% auf 53% gestiegen, während der die Zahl der Ausstiegsbefürworter um 3% auf 46% gesunken ist.
Die Marktforscher von NatCen haben ebenfalls eine Umfrage veröffentlicht, der zufolge die Brexit-Gegner mit 53% in Führung liegen, während die Kampagne für einen Austritt nur 47% Zustimmung bekam.
Jedoch waren in einer Online-Umfrage von YouGov für die Times 44% der Befragten für einen Austritt, eine Zunahme von einem Prozent und 42 dagegen, ein Rückgang von 2%. Die Umfrage wurde am Wochenende nach der Ermordung von Jo Cox, einem Mitglied der Arbeiterpartei und Unterstützerin der EU-Mitgliedschaft, durchgeführt.
Das Pfund kletterte gegenüber dem US-Dollar auf 1,4783 und liegt damit auf seinem höchsten Kurs seit dem 4. Januar. Das Pfund war am Montag um 3 US-Cent in die Höhe geschnellt und hatte damit seinen größten Tagesgewinn in nahezu acht Jahren verzeichnet, auf wachsende Erwartungen hin, dass die Briten sich in dem Referendum in dieser Woche für eine fortgesetzte Mitgliedschaft in der Europäischen Union entscheiden werden.
2. Bundesverfassungsgericht billigt EZB-Anleihekäufe
Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag entschieden, dass das Notprogramm für Anleihekäufe, welches die Europäische Zentralbank auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise in der Eurozone aufgelegt hatte, im Einklang mit der deutschen Verfassung steht. Damit sind die sich schon einige Jahre hinziehenden gerichtlichen Streitigkeiten über das Programm endgültig entschieden worden.
Das Programm unter dem Namen Outright Monetary Transactions oder OMT, war im September 2012 eingeführt worden, nachdem der EZB-Präsident Mario Draghi sich verpflichtet hatte, zu tun "was auch immer notwendig sei", um den Euro zu retten und einen Kollaps der Eurozone auf dem Höhepunkt der Staatsschuldenkrise zu verhindern.
Der Fall war von 35.000 deutschen Politikern und Akademikern vor Gericht gebracht worden, die argumentierten, dass OMT die europäischen Gesetze verletzt.
Draghi wird heute um 15:00 MEZ vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Geldpolitik des Europäischen Parlaments in Brüssel Stellung nehmen.
3. Fed-Chefin Yellen sagt vor dem US-Kongress aus
Die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen wird vor dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag um 16:00 MEZ Stellung beziehen. Am Mittwoch wird Yellen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses erscheinen.
Ihr Auftritt kommt weniger als eine Woche nachdem die US-Notenbank die Zinssätze unangetastet in der Nähe von Rekordtiefs belassen hat und ihre Prognose für die Zinsentwicklung in 2017 und 2018 gesenkt hat.
Dem FedWatch-Programm der CME Group (NASDAQ:CME) nach, gehen die Marktteilnehmer von einer 12 prozentigen Chance auf eine Zinserhöhung im Juli aus. Für September sind 33% eingepreist. Die Wettquoten für einen Zinsschritt im Dezember liegen bei 54%.
4. Aktienmärkte legen Pause ein, nach Rallye am Montag
Die US-Aktienfutures deuten für den Dienstag eine Handelseröffnung mit einem leichten Plus an, während die Investoren auf die Anmerkungen der Fed-Chefin Janet Yellen warten und sich vor dem Referendum zum Brexit zurückhalten.
Ansonsten waren die europäischen Aktien uneinheitlich, als die Märkte nach den starken Zuwächsen der gestrigen Sitzung eine Pause einlegten und sich der anstehenden Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, sowie der Stellungsnahme der Vorsitzenden der Federal Reserve Janet Yellen im US-Kongress zuwandten.
Zuvor war der Handel in Asien uneinheitlich zu Ende gegangen, wobei die meisten Leitbörsen die Rallye vom Montag, die von nachlassenden Sorgen über einen Brexit ausgelöst worden war, fortgesetzt hatten.
5. Öl fällt zum ersten Mal in drei Tagen
Die Ölpreise sind am Dienstag zum ersten Mal in drei Tagen gefallen, während die Marktteilnehmer auf den neuen Wochenbericht zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion warten.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Ölvorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Lagerbeständen an Rohöl zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 17. Juni um 1,9 Millionen Fass gefallen sind.
US-Rohöl lag in den Morgenstunden in New York 30 US-Cent oder 0,60% niedriger auf 49,66 USD das Fass, während Brent um 40 US-Cent oder 0,80% auf 50,25 USD das Fass gesunken ist.