Investing.com - Politische Entwicklungen werden in der kommenden Woche wahrscheinlich die Fundamentaldaten am Markt überschatten, wobei das Haupaugenmerk auf den US-Präsidentenwahlen am Dienstag liegen dürfte.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Außerdem werden wichtige Außenhandels- und Inflationsdaten aus China vor dem Hintergrund von anhaltenden Sorgen über die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hereinkommen.
In Großbritannien werden die Händler sich mit einem Report zur Lage im produzierenden Gewerbe auseinandersetzen, der weiter Aufschlüsse über die Auswirkungen des Brexit-Beschlusses auf die Konjunktur liefern sollte.
Außerhalb der G7 gibt es am Mittwoch ein Statement der neuseeländischen Notenbank zur Geldpolitik.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. US-Präsidentenwahlen
Die mit Spannung erwartete US-Präsidentenwahl wird nun endlich am Dienstag über die Bühne gehen. Die Wahlen zum Senat und dem Repräsentantenhaus finden am gleichen Tag statt.
Die ersten Hochschätzungen sollten in der Nacht zum Mittwoch um 01:00 MEZ hereinkommen. Die Wahlergebnisse werden dann in jedem Bundesstaat einzeln veröffentlicht. Sollte es einen klaren Sieger geben, könnten die Fernsehsender schon am Mittwoch um 05:00 MEZ den Sieger benennen.
Die globalen Finanzmärkte wurden in der letzten Woche von Anzeichen erschüttert, dass die US-Präsidentschaftswahlen zwischen der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton und dem Republikaner Donald Trump enger als erwartet ausfallen könnte.
Die Meinungsumfragen sehen Clinton landesweit immer noch in Führung, allerdings bei sinkendem Vorsprung. Das zusehends offene Rennen hat die Zuversicht am Markt in Mitleidenschaft gezogen.
Viele Investoren haben seit geraumer Zeit auf Clinton gesetzt. Allerdings hat die Bekanntgabe des FBI in der letzten Woche, die Bundespolizei werde ihre Ermittlungen in die Benutzung eines nicht genehmigten Mailservers durch die demokratische Kandidatin während ihrer Zeit als Außenministerin wiederaufnehmen, neue Verunsicherung über den Ausgang der Wahlen ausgelöst.
Die Märkte sehen im allgemeinen Clinton als Bewahrerin des Status Quo an, während über die Folgen eines Sieges von Trump für die US-Außenpolitik, den internationalen Handel und die Innenpolitik viele Fragen offen sind.
2. Wöchentlicher EIA-Report zu US-Ölvorräten
Das US-Energieinformationsministerium wird am Mittwoch um 16:30 MEZ seinen markterheblichen Report zu den Ölvorräten für die Woche zum 4. November veröffentlichen.
Vor den amtlichen Regierungsdaten gibt das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, seine wöchentliche Statistik am Dienstag um 23:30 MEZ heraus.
Letzte Woche hatte das EIA einen enormen Anstieg der US-Ölvorräte um 14,4 Millionen Fass gemeldet, der den größten Zuwachs seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt, was den Ölpreis auf ein Fünfwochentief schickte.
3. Chinesische Außenhandelsdaten für Oktober
China wird am Dienstag um 03:00 MEZ seine Außenhandelsdaten für Oktober veröffentlichen. Es wird erwartet, dass sich der Handelsüberschuss des Landes von 42,0 Milliarden USD im September auf 51,7 Milliarden USD im vergangenen Monat erhöht hat.
Die Exporte sollen den Prognosen nach im September um 6,0% gegenüber dem Vorjahr gefallen sein, nach einem Rückgang von 10,0% im Vormonat, während für die Importe mit einem Rückgang von 1,0% gerechnet wird, nachdem es im September schon eine Abnahme um 1,9% gegeben hatte.
Zudem gibt es am Mittwoch die Zahlen zur Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation im Oktober. Es wird für den abgelaufenen Monat mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1% gerechnet, während die Erzeugerpreise um 0,8% gestiegen sein sollen.
4. Britische Fabrikproduktion im September
Das britische Statistikamt (ONS) wird am Dienstag um 10:30 MEZ Daten zum produzierenden Gewerbe in Großbritannien vorlegen, wobei mit einem Anstieg der Produktion um 0,4% gerechnet wird. Die gesamte Industrieproduktion soll den Vorhersagen nach um 0,1% zugenommen haben.
Die britische Notenbank hatte in der letzten Woche wie allgemein erwartet die Zinssätze auf einem Rekordtief von 0,25% stehenlassen, allerdings auch angedeutet, dass es zu einer Zinserhöhung kommen könnte, sollte die Inflation zu schnell an Fahrt gewinnen.
5. Zinsentscheidung der neuseeländischen Notenbank
Am Mittwoch um 21:00 MEZ wird die neuseeländische Zentralbank ihre geldpolitische Entscheidung verkünden. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die Zentralbank den Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf ein Allzeittief von 1,75% absenken werde, um ihr Inflationsziel zu erreichen.
Bankchef Wheeler wird nach der Entscheidung auch eine Pressekonferenz abhalten.
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