MESEBERG (dpa-AFX) - Die Wirtschaft will den zum Jahresende auslaufenden Ausbildungspakt verlängern - und die Gewerkschaften dazu wieder ins Boot holen. DGB-Chef Michael Sommer zeigte sich beim Meseberg-Treffen mit Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden gesprächsbereit.
Handwerkspräsident Otto Kentzler sieht im Ausbildungspakt eine wichtige Voraussetzung zur Fachkräftesicherung: 'Hier plädiere ich dafür, das wir das nach 2014 weiterführen. Ich plädiere aber auch dafür, das die Gewerkschaften mit eingebunden werden', sagte er am Donnerstag nach dem Zukunftsgespräch im Schloss Meseberg bei Berlin.
Sommer erwiderte, er habe im Namen der Gewerkschaften zugesagt, Gespräche darüber aufzunehmen, 'um den Ausbildungspakt neu zu formatieren'. Dann werde im kommenden Jahr über eine Teilnahme am Ausbildungspakt entschieden.
Dem 2004 ins Leben gerufene Pakt von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden blieben die Gewerkschaften bisher fern: Sie hatten sich mit ihrer Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe nicht durchsetzen können. Diese sollte mit finanziellen Anreizen die Lehrstellensituation verbessern helfen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nach dem Treffen, zur wirtschaftlichen Zukunftssicherung Deutschlands gehöre auch lebenslanges Lernen. Dies sei nötig, damit auch Ältere ihren Beruf länger ausüben könnten. Wichtig sei auch, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung zu erhöhen. 'Ich glaube, hier haben wir unser Potenzial noch nicht ausgeschöpft.'
Die Kanzlerin zeigte Verständnis für die Gewerkschaftskritik an prekären Beschäftigungsverhältnissen. Man müsse aufpassen, 'das deren Zahl nicht dauerhaft zunimmt'. Es sei gut, dass die in Deutschland bewährte duale Ausbildung auch international an Bedeutung gewinne. Für Sommer ist das Konzept 'ein absoluter Exportartikel Deutschlands'.
Kentzler warnte davor, die starke Stellung Deutschlands durch steuerliche Mehrbelastungen für die Wirtschaft zu gefährden. Sommer warb für eine 'neue Ordnung am Arbeitsmarkt': Dafür müssten Tarifautonomie und Mitbestimmung gestärkt werden.
Das Treffen, auch als 'Meseberg-Gipfel' bekannt, fand nur einen Tag nach der Berliner Konferenz der EU-Länder zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit statt. Im kleinen Kreis tauschten sich die Teilnehmer über Zukunftsfragen aus: Zum Mittagessen waren im Park Partyzelte und ein Grill neben der Schlossterrasse aufgestellt. Merkel wurde von sechs Ministern ihres Kabinetts begleitet./vs/DP/hbr
Handwerkspräsident Otto Kentzler sieht im Ausbildungspakt eine wichtige Voraussetzung zur Fachkräftesicherung: 'Hier plädiere ich dafür, das wir das nach 2014 weiterführen. Ich plädiere aber auch dafür, das die Gewerkschaften mit eingebunden werden', sagte er am Donnerstag nach dem Zukunftsgespräch im Schloss Meseberg bei Berlin.
Sommer erwiderte, er habe im Namen der Gewerkschaften zugesagt, Gespräche darüber aufzunehmen, 'um den Ausbildungspakt neu zu formatieren'. Dann werde im kommenden Jahr über eine Teilnahme am Ausbildungspakt entschieden.
Dem 2004 ins Leben gerufene Pakt von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden blieben die Gewerkschaften bisher fern: Sie hatten sich mit ihrer Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe nicht durchsetzen können. Diese sollte mit finanziellen Anreizen die Lehrstellensituation verbessern helfen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nach dem Treffen, zur wirtschaftlichen Zukunftssicherung Deutschlands gehöre auch lebenslanges Lernen. Dies sei nötig, damit auch Ältere ihren Beruf länger ausüben könnten. Wichtig sei auch, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung zu erhöhen. 'Ich glaube, hier haben wir unser Potenzial noch nicht ausgeschöpft.'
Die Kanzlerin zeigte Verständnis für die Gewerkschaftskritik an prekären Beschäftigungsverhältnissen. Man müsse aufpassen, 'das deren Zahl nicht dauerhaft zunimmt'. Es sei gut, dass die in Deutschland bewährte duale Ausbildung auch international an Bedeutung gewinne. Für Sommer ist das Konzept 'ein absoluter Exportartikel Deutschlands'.
Kentzler warnte davor, die starke Stellung Deutschlands durch steuerliche Mehrbelastungen für die Wirtschaft zu gefährden. Sommer warb für eine 'neue Ordnung am Arbeitsmarkt': Dafür müssten Tarifautonomie und Mitbestimmung gestärkt werden.
Das Treffen, auch als 'Meseberg-Gipfel' bekannt, fand nur einen Tag nach der Berliner Konferenz der EU-Länder zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit statt. Im kleinen Kreis tauschten sich die Teilnehmer über Zukunftsfragen aus: Zum Mittagessen waren im Park Partyzelte und ein Grill neben der Schlossterrasse aufgestellt. Merkel wurde von sechs Ministern ihres Kabinetts begleitet./vs/DP/hbr