FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Fitch bewertet die fiskalische und konjunkturelle Zukunft Spaniens und Italiens nach wie vor skeptisch. Für das große Euro-Sorgenkind Spanien verwies David Riley, Chef für die Länderbewertung bei Fitch, gegenüber der Nachrichtenagentur Market News International (MNI) vor allem auf große haushaltspolitische Risiken. Er bezeichnete es als 'schädlich' für das Land, dass Defizitziele bereits mehrfach verfehlt wurden. Hierdurch sei die Glaubwürdigkeit in den Konsolidierungskurs der Regierung beschädigt worden. Zudem sei man besorgt über den Zustand der autonomen Regionen Spaniens, wie MNI am Montag berichtet.
Die an den Finanzmärkten stark diskutierte Frage, ob und wann sich Spanien unter den Euro-Rettungsschirm ESM flüchtet und damit vom Anleihekaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren könnte, ist aus Sicht von Fitch zweitrangig. 'Obwohl die Ankündigung des OMT den finanziellen Druck auf Spanien sichtlich verringert hat, sind es die fundamentalen Rahmenbedingungen, die zählen', sagte Riley. 'In dieser Hinsicht haben wir, wie auch andere, entscheidende Bedenken.'
In der drittgrößten Euro-Wirtschaft Italien, für die Fitch bis Ende des Jahres einen neuen Bericht erstellen will, sieht der Länderchef Riley vor allem politische Risiken. Die im Frühjahr 2013 stattfindenden Parlamentswahlen stellten ein Risiko dar, da sie vermutlich eine neue Regierung hervorbrächten. Ob die angestoßenen Reformen dann fortgesetzt werden, gilt nicht nur bei Fitch, sondern auch unter anderen Experten als fraglich.
Langfristig sieht Riley das größte Problem Italiens in dem hohen Schuldenstand. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung weist Italien derzeit nach Griechenland die zweithöchste Verschuldung im Währungsraum auf. Wegen des dementsprechend hohen Refinanzierungsbedarfs sei das Land anfällig für Ansteckungseffekte im Währungsraum, etwa aus Griechenland oder Spanien./MNI/bgf/hbr
Die an den Finanzmärkten stark diskutierte Frage, ob und wann sich Spanien unter den Euro-Rettungsschirm ESM flüchtet und damit vom Anleihekaufprogramm OMT der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren könnte, ist aus Sicht von Fitch zweitrangig. 'Obwohl die Ankündigung des OMT den finanziellen Druck auf Spanien sichtlich verringert hat, sind es die fundamentalen Rahmenbedingungen, die zählen', sagte Riley. 'In dieser Hinsicht haben wir, wie auch andere, entscheidende Bedenken.'
In der drittgrößten Euro-Wirtschaft Italien, für die Fitch bis Ende des Jahres einen neuen Bericht erstellen will, sieht der Länderchef Riley vor allem politische Risiken. Die im Frühjahr 2013 stattfindenden Parlamentswahlen stellten ein Risiko dar, da sie vermutlich eine neue Regierung hervorbrächten. Ob die angestoßenen Reformen dann fortgesetzt werden, gilt nicht nur bei Fitch, sondern auch unter anderen Experten als fraglich.
Langfristig sieht Riley das größte Problem Italiens in dem hohen Schuldenstand. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung weist Italien derzeit nach Griechenland die zweithöchste Verschuldung im Währungsraum auf. Wegen des dementsprechend hohen Refinanzierungsbedarfs sei das Land anfällig für Ansteckungseffekte im Währungsraum, etwa aus Griechenland oder Spanien./MNI/bgf/hbr