Tokio/Hongkong, 23. Jan (Reuters) - Schwache Zahlen von Technologieunternehmen haben die Aktienmärkte in Fernost am Freitag belastet und auf ihren tiefsten Stand seit anderthalb Monaten gedrückt. In Tokio beunruhigte die Anleger vor allem die Verlustwarnung des Elektronikriesen Sony, die die Kurse kräftig fallen ließ. Viele Markteilnehmer befürchteten, dass damit das Ende der Fahnenstange in der ausstehenden Berichtssaison noch nicht erreicht ist.
Der Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden Werte schloss 3,8 Prozent tiefer auf einem Zwei-Monatstief von 7745 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> büßte 2,8 Prozent auf 773 Stellen ein. An den anderen asiatischen Börsen dominierten ebenfalls die Verluste. In Australien<.AXJO> rutschten die Kurse um mehr als vier Prozent, in Südkorea<.KS11> belief sich das Minus auf 2,1 Prozent. In Shanghai<.SSEC>, Singapur<.FTSTI> und Hongkong<.HSI> betrugen die Verluste knapp ein halbes Prozent. In Taiwan<.TWII> fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.
Sony<6758.T>-Titel verloren sieben Prozent, nachdem der Konzern wegen sinkender Nachfrage im Zuge der globalen Wirtschaftskrise für das laufende Geschäftsjahr seine Prognose zusammenstrich und den ersten Verlust seit 14 Jahren prognostizierte. "Nach Sony gibt es große Sorgen um die weiteren Unternehmenszahlen", sagte Katsuhiko Kodama, Marktstratege bei Toyo Securities, angesichts des bevorstehenden Höhepunkts der Berichtssaison in der kommenden Woche. "Die Währung bereitet auch Sorgen: je stärker der Yen wird, desto schlechter werden die Unternehmensergebnisse." Der Yen lag nicht weit entfernt von seinem höchsten Stand gegenüber dem Dollar seit mehr als 13 Jahren. Viele Firmen hätten den jüngsten Anstieg des Yen bei ihren Geschäftsprognosen bislang noch nicht berücksichtigt, kommentierte ein Händler.
Auf den Verkaufslisten ganz oben standen erneut Exportwerte - Canon<7751.T>-Titel büßten 5,2 Prozent ein, die von Toyota 1,6 Prozent. Viele Marktteilnehmer hofften angesichts schlechter Konjunkturdaten in Japan und den USA auf eine schnelle Verabschiedung des geplanten Stimuluspakets von US-Präsident Barack Obama.
Zu den größten Verlierern gehörten auch Papiere aus der Stahlbranche. Nippon Steel Corp<5401.T> hatte zuvor angekündigt, angesichts der schwachen Nachfrage die bis März geplanten Produktionskürzungen um mehr als das Doppelte auszuweiten. Die Anteilsscheine des weltweit zweitgrößten Stahlkonzerns büßten daraufhin fünf Prozent ein und zogen andere Branchenwerte mit. (Reporter: Kevin Plumberg und Elaine Lies; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Boris Berner)