Hongkong, 30. Jan (Reuters) - Sorgen um den Zustand der japanischen Wirtschaft haben den Aktienmärkten in Fernost am Freitag herbe Verluste beschert. In Tokio belasteten neben Daten zur Industrieproduktion und Arbeitslosenrate vor allem die Aktien von Toshiba und Nintendo den Markt, die jeweils weit über zehn Prozent verloren.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> verlor 3,1 Prozent auf 7994 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> schloss drei Prozent im Minus bei 794 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea<.KS11>, Hongkong<.HSI> und Singapur<.FTSTI> verzeichneten Verluste. Die Börsen in Shanghai<.SSEC> und Taiwan<.TWII> blieben wegen des Neujahrsfestes geschlossen.
In Japan verdeutlichten neue Konjunkturdaten die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Die Industrieproduktion ging im Dezember um 9,6 Prozent zum Vormonat stärker zurück als von Experten erwartet. "Die Zahlen zur Industrieproduktion waren entsetzlich, und eine genauere Betrachtung der Daten war ein ziemlicher Schock", sagte Nagayuki Yamagishi von Mitsubishi UFJ Securities. Vor allem die Chipbranche werde wahrscheinlich hart getroffen werden.
Die Aktien von Toshiba<6502.T> rauschten um über 17 Prozent in den Keller. Der Elektronikkonzern warnte am Donnerstag vor dem größten Verlust der Firmengeschichte in diesem Geschäftsjahr. Bereiche der Chip-Sparte könnten dem Konzern zufolge ausgegliedert werden, um sie mit anderen Unternehmen zusammenzuschließen. Am Freitag sagte eine mit der Situation vertraute Person, Toshiba verhandle darüber mit NEC<6701.T>. Die Aktien von NEC verloren 6,5 Prozent.
Auch die Anteilsscheine des Börsenschwergewichts Toyota<7203.T> rutschten um rund vier Prozent ab. Der Autobauer wird im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr nach Angaben aus Unternehmenskreisen wahrscheinlich einen größeren Verlust einfahren als angekündigt. Toyota legt am kommenden Freitag Quartalszahlen vor. Nintendo<7974.T>-Aktien gaben um 12,4 Prozent nach. Der Konzern strich die angepeilten Verkaufszahlen für seine Spielekonsole Wii und seine Gewinnprognose zusammen.
In New York hatte die Börse ebenfalls nach Bekanntgabe
schlechter Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten herbe Verluste
verzeichnet. Vor allem der Milliardenverlust beim US-Autobauer
Ford
Der Euro gab in Fernost zum Dollar weiter nach. Ein
Euro
(Reporter: Kevin Plumberg und Elaine Lies; bearbeitet von Tom Körkemeier; redigiert von Boris Berner)