Tokio, 27. Jan (Reuters) - Die Aktienbörsen in Japan haben am Dienstag um fast fünf Prozent zugelegt und den höchsten Tagesgewinn seit sechs Wochen erzielt. Exportwerte profitierten von einem schwächeren Yen. Die japanische Währung weitete ihre Verluste aus, nachdem die Regierung eine Kapitalspritze für in der Kreditklemme steckende Unternehmen angekündigt hatte. Bei dem unter Absatzschwierigkeiten leidenden Autokonzern Honda Motor<7267.T> sorgte ein Zeitungsbericht über eine Produktionsausweitung in China für einen Kurssprung von fast zehn Prozent.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> lag zum Handelsende 4,84 Prozent im Plus bei 8061 Punkten, nachdem er am Vortag auf dem niedrigsten Stand seit fast drei Monaten geschlossen hatte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> legte um 4,84 Prozent auf 805 Punkte zu. Viele Börsen in Asien blieben wegen des Neujahrsfestes geschlossen.
"Zusammen mit den Gewinnen der US-Börsen und dem Stopp des Kursanstieges des Yen bringt die Nachricht über die Produktionssteigerung von Honda in China einen Schub", sagte ein Analyst von Chibagin Asset Management. "Und das alles inmitten extrem pessimistischer Nachrichten über scharfe Produktionskürzungen und sinkender Verkaufszahlen." Eine Zeitung hatte berichtet, dass der zweitgrößte japanische Autobauer seine Fertigung in China um 23 Prozent steigern wolle. Honda erwarte in dem wichtigen Automarkt eine kräftige Nachfrage nach seinen spritsparenden Fahrzeugen, hieß es. In Japan und Nordamerika dagegen hat Honda wegen schleppender Absatzzahlen die Produktion gekürzt.
Die japanische Regierung hat angekündigt, Aktien von Firmen zu kaufen, deren Kapitalausstattung unter der Finanzkrise schwer gelitten hat. Bislang hat Japan - wie auch andere Staaten - für seine Banken ein Rettungspaket geschnürt. Nun sollen auch Unternehmen Hilfen erhalten, die keine Finanzinstitute sind.
Nachdem das Wirtschaftsministerium die Pläne bestätigt
hatte, gab der Yen gegenüber Dollar und Euro nach. Zur
japanischen Währung legte der Euro
(Büro Tokio, bearbeitet von Sabine Ehrhardt, redigiert von Boris Berner)