Zürich, 04. Feb (Reuters) - Kräftige Kursverluste des
Roche-Genussscheins haben am Mittwoch die Schweizer
Börse in die Verlustzone gedrückt. Positiven Konjunkturmeldungen
aus den USA und China sorgten aber für ein insgesamt
freundliches Umfeld. "Ohne Roche wären wir klar im Plus", sagte
ein Händler. Der weitere Verlauf dürfte daher auch davon
abhängen, ob sich Roche noch etwas erholen können und wie die
Börsen auf am Nachmittag anstehenden US-Daten reagieren.
Erwartet werden unter anderem der ADP Arbeitsmarktbericht, der
als Hinweis für den am Freitag erwarteten offiziellen Bericht
zum Arbeitsmarkt der USA gilt.
Der SMI<.SSMI> notierte am frühen Nachmittag um 0,6 Prozent
oder 33 Zähler tiefer bei 5187 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
verlor 0,4 Prozent auf 4299 Punkte.
Der Roche-Genussschein stürzte zeitweise um fast
zehn Prozent auf 146,70 sfr ab und erholten sich dann wieder auf
148,90 sfr, was noch ein Abschlag von 8,5 Prozent darstellt.
Dies drückte den SMI allein um 85 Zähler. Der Pharmakonzern
steigerte den Umsatz um sechs Prozent auf 45,62 Milliarden sfr.
Der Gewinn aber sank um fünf Prozent auf 10,844 Milliarden sfr.
Die Dividende solle aber auf 5,00 (4,60) sfr erhöht werden. Und
auch in den kommenden Jahren will Roche mehr ausschütten.
Händler bezeichneten das Ergebnis als enttäuschend. Es kam zu
Umschichtungen aus Roche in die Aktien von Novartis
aus, die um gut ein Prozent anzogen. Am Vortag waren Novartis
2,2 Prozent gestiegen.
Europaweit verbuchten auch die Finanzwerte festere Kurse.
Händler erwähnten etwa die Aktien der Deutschen Bank,
die vor dem am Donnerstag anstehenden Ergebnis deutlich höher
gehandelt wurden. Spekulationen, dass der Januar gut gelaufen
sein soll, lösten spekulative Käufe aus, die dann auf den Sektor
ausstrahlten. Zudem hofften die Händler weiter auf eine "Bad
Bank" oder andere griffige Lösungen für die Finanzkrise.
So gewannen die Aktien der UBS trotz einer
"Switch-Empfehlung" von Morgan Stanley drei Prozent. Der
US-Broker hatte das Kursziel für UBS und Credit Suisse
gesenkt, aber ein Engagement in CS oder Julius Bär als
bessere Alternative bezeichnet. Diese gewannen ein Prozent.
Nach Tagen anhaltender Kurseinbussen wurde auch die Aktien
von Swiss Re 2,5 Prozent höher bewertet. Der
Rückversicherer sieht sich wegen einer möglichen Verletzung des
Kotierungsreglements sowie der Richtlinie der Ad hoc-Publizität
mit einer Untersuchung konfrontiert.
Zurich< stiegen um 1,7 Prozent. Zurich wird am
Donnerstag den Jahresbericht vorlegen.
Kräftige Anstiege verbuchten mit Holcim und
ABB Aktien, die Konjunkturhoffnungen und den geplanten
Stützungsprogrammen profitieren dürften.
Die Aktien von Richemont und Swatch erholten
sich von den Vortageeinbussen, als ein Rückgang der
Uhrenexporte im Dezember die Kurse gedrückt hatten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert Andrew Thompson)