* Verunsicherung um wirtschaftliche Folgen der Grippewelle
* Gewinnmitnahmen drücken Deutsche Bank
* Überraschend hoher Verlust belastet Daimler
* Spekulation um neue Kapitalspritzen für US-Banken
(neu: Weitere Entwicklung)
Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Spekulationen um die
wirtschaftlichen Folgen der Schweinegrippe haben am Dienstag die
europäischen Aktienanleger verunsichert. Darüber hinaus drückte
ein Zeitungsbericht über notwendige weitere Kapitalspritzen für
die angeschlagenen US-Banken Citigroup
Der Dax<.GDAXI> verlor 2,7 Prozent auf 4568 Punkte. Belastet
wurde der deutsche Leitindex dabei unter anderem von
Kursverlusten der beiden Schwergewichte Deutsche Bank
"Wir sind am Anfang des Schweinegrippe-Ausbruchs und es ist schwierig, die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft abzuschätzen", sagte Analyst Sebastien Barthelemi von Louis Capital Markets. Die Experten des Vermögensverwalters Bernstein wiesen darauf hin, dass nicht nur die Tourismus- und Luftfahrtwerte unter der Ausbreitung dieser Krankheit litten, sondern auch die Luxusgüter-Produzenten. "Wir gehen davon aus, dass rund 20 Prozent aller Luxusgüter von Reisenden gekauft werden."
Die Aktien von Bulgari
DEUTSCHE BANK UND DAIMLER NACH ZAHLEN TIEFER
Trotz eines Milliardengewinns bildeten die Aktien der Deutschen Bank das Schlusslicht im Dax. Sie verloren 7,1 Prozent auf 40,15 Euro. "Wir denken nicht, dass die sehr starke Entwicklung des Anleihegeschäfts der Deutschen Bank sich in den kommenden Quartalen wiederholt", erklärte LBBW-Analyst Olaf Kayser. Sein Kollege Michael Dunst Commerzbank betonte, dass abgesehen vom Investmentbanking und Anleihegeschäft die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Einige Börsianer machten zusätzlich Gewinnmitnahmen für das starke Minus verantwortlich. Am Vortag hatten die Papiere 5,3 Prozent zugelegt.
Verstärkt wurde die trübe Stimmung in der Finanzbranche von
einem Zeitungsbericht über den Zustand der US-Banken. Dem "Wall
Street Journal" zufolge haben die Stresstests ergeben, dass Bank
of America und Citigroup zusätzliches Kapital benötigen. Die in
Frankfurt gelisteten Titel der beiden Institute
Daimler war im abgelaufenen Quartal tiefer in die roten
Zahlen gerutscht als befürchtet. Außerdem erwartet der Autobauer
auch für das zweite Quartal Verluste. "Wir sehen die
Absatzaussichten für Premium-Hersteller weiter skeptisch",
betonte DZ Bank-Analyst Michael Punzet. Daimler-Papiere
rutschten um 4,8 Prozent auf 25,79 Euro ab. BMW
SCHWACHE VORGABEN FÜR STAHLWERTE - ESCADA AUF TALFAHRT
Unter Verkaufsdruck standen auch die Stahlwerte. Hier
drückten Quartalsverluste der Konkurrenten Nippon Steel<5401.T>
und U.S. Steel
Im Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> sorgte Escada
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Sabine Wollrab)