(neu: Schlusskurse)
Zürich, 11. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag im Gleichschritt mit anderen europäischen Handelsplätzen
etwas fester geschlossen. Die Hoffnungen auf eine weitere
Konjunkturerholung stützte die Stimmung an den Märkten. In den
USA hatte sich US-Finanzminister Timothy Geithner zuversichtlich
über die Konjunktur geäussert. Auch aus China waren gute
Konjunkturdaten gekommen und in den USA stieg der Index für das
Verbrauchervertrauen überraschend kräftig an. In der Schweiz
revidierten die Konjunkturexperten der UBS und der BAK ihre
Prognosen. Der wirtschaftliche Rückgang sollte dieses Jahr nicht
ganz so schlimm ausfallen wie bisher angenommen.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,4 Prozent höher auf 6233
Zählern. Der breite SPI<.SSHI> stand mit 5383 Punkten um 0,4
Prozent über dem Vortagesschluss.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten fehlten weitgehend.
ABB hatte einen Investorentag abgehalten und die Aktie,
die im Vorfeld kräftig angezogen hatte, gab 0,8 Prozent nach.
Der Konzern bestätigte seine Ertragsziele. Eine Erholung der
Märkte sieht der Konzern noch nicht.
Die Pharmatitel Novartis und Roche
schwankten weiter um die Nulllinie. Die Anleger warten auf die
Auswirkungen einer Gesundheitsreform in den USA.
Die Bankaktien entwickelten sich unterschiedlich. Einem
leichten Kursrückgang der UBS-Aktie stand ein
Kursanstieg von 2,4 Prozent in Credit Suisse gegenüber.
Julius Bär legten knapp ein Prozent zu. Morgan Stanley hat das
Kursziel für die drei Titel erhöht. Nach einem Bericht des "Wall
Street Journal" soll Standard Chartered nicht länger zu
den Bietern für das Private Banking-Geschäft von ING
gehören, für das auch die Bank Bär als Interessent gehandelt
wird. Cazenove hat CS auf "Outperform" von "In-Line"
hochgestuft.
Auch Swiss Re reagierte auf eine Rating-Änderung:
BoA-Merrill Lynch nahm die Empfehlung auf "Neutral" von "Buy"
zurück. Die Aktien des Rückversicherers gaben 2,8 Prozent nach.
Zurich Financial lagen leicht im Plus und Swiss
Life etwas im Minus. Der Lebensversicherer Swiss Life
wird im Rahmen des angekündigten Arbeitsplatzabbaus auch in
Deutschland Stellen streichen, sagte Konzernchef Bruno Pfister
dem Magazin "Bilanz".
Nestle hingegen stieg um ein Prozent.
Bei den Nebenwerten gehörte Meyer Burger mit einem
Anstieg von 2,7 Prozent zu den grössten Gewinnern. Der
Solar-Zulieferer gibt für die Übernahme von Diamond Wire
Technology 163.000 Aktien aus dem genehmigten Kapital aus. Die
Oerlikon-Aktie verbesserte sich um 3,2 Prozent.
Arpida schnellte nach dem 147-prozentigen Kurssprung
vom Vortag um weitere 21 Prozent nach oben. Die Ende 2008 mit
ihrem Antibiotikum gescheiterte Biotechnologiefirma wird von der
Basler Pharmafirma Evolva geschluckt, die damit durch die
Hintertüre an die Schweizer Börse kommt. Die Arpida-Aktionäre
werden nach dem Abschluss der Transaktion mit höchstens 20
Prozent an Evolva beteiligt sein.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)