* UBS aufgrund des fortdauernden US-Steuerstreits schwächer
* spekulative Käufe lassen Bobst-Aktie steigen
* warten auf weitere Unternehmensergebnisse
* selektives Interesse an Nebenwerten
(neu: aktualisierte Kurse)
Zürich, 10. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Montag nach den Gewinnen der Vorwoche auf Konsolidierungskurs
gegangen und hat leicht nachgegeben. Die Einbussen bei den
schwergewichteten Papieren von Nestle,
Novartis und Roche lasteten auf dem Markt. Nach
der jüngsten Aufwärtsbewegung sei mit Gewinnmitnahmen zu rechnen
gewesen, sagten Händler. Von starkem Abgabedruck könne aber
nicht die Rede sein, setzten bei den ermässigten Kursen doch
rasch wieder Käufe ein. "Es sind noch viele Marktteilnehmer
nicht dabei. Die versuchen nun auf den rollenden Zug noch
aufzuspringen", sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,4 Prozent
tiefer bei 6000 Punkten. Am Freitag hatte der SMI bei 6026 ein
Jahreshoch erreicht und erstmals seit November wieder über 6000
Punkten geschlossen. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls 0,4
Prozent auf 5157 Punkte.
Das Geschäft verlief weitgehend ruhig, da sich die
Marktteilnehmer vor der Veröffentlichung einer ganzen Reihe von
Ergebnissen inländischer Firmen dieser Woche zurückhielten.
Unter anderem werden Adecco (am Dienstag),
Nestle und Nobel Biocare, Swisscom
(am Mittwoch), sowie mehrere kleine und mittelgrosse Banken und
Industrieunternehmen Zwischenberichte vorlegen. Ausserdem tagt
am Dienstag der Offenmarktausschuss der US-Notenbank.
Auch am Montag belastete der Steuerstreit mit den USA die
Aktien der UBS. Diese machten die Abschläge des Tages
aber gegen Handelsschluss nahezu wett und lagen zuletzt noch 0,2
Prozent im Minus. Der Steuerstreit der Grossbank mit den USA um
die Herausgabe von 52.000 Kundendaten hat nach wie vor noch kein
Ende gefunden. Bis Freitagabend konnten sich die beteiligten
Parteien nicht auf eine aussergerichtliche Vereinbarung einigen.
Der Richter setzte daher für den 12. August eine nächste
Telefonkonferenz an.
Auch die Aktien der Credit Suisse schlugen sich
trotz negativer Nachrichten mit einem Minus von 0,4 Prozent
recht gut. Der Anleihenversicherer Ambac hat die beiden
Banken Citigroup und CS wegen eines Geschäfts mit
verbrieften Krediten verklagt und wirft ihnen vor, die Risiken
dieser von ihm versicherten sogenannten Collateralized Debt
Obligations (CDO) falsch dargestellt zu haben. Ambac fordert
eine Aufhebung der Versicherung über zwei Milliarden Dollar oder
eine Entschädigung für Verluste.
Gute Nachfrage sahen einzelne Nebenwerte. "Man sieht, dass
Small- und Midcap-Fonds aktiv sind und gezielt Positionen
aufbauen. Das löst stets heftige Krusbewegungen auf", sagte ein
Händler. So stachen unter den Versicherungen Helvetia
mit einem Kurssprung von sechs Prozent heraus. Nach Angaben der
Chartisten der Deutschen Bank ist die Helvetia-Aktie nach oben
ausgebrochen, was umgehend weitere Käufe ausgelöst habe. Andere
wärmten immer wiederkehrende ÜbernahmeSpekulationen auf.
Spekulative Käufe gab es auch bei den Aktien des
Maschinenbauers Bobst, die um zehn Prozent in die Höhe
schossen. Allerdings dementierte Bobst gegenüber Reuters
Gerüchte über einen angeblichen Rückzug von der Börse.
Auch Avancen bei Charles Vögele wurden mit Käufen
von Nebenwertfonds und mit spekulativen Anschaffungen erklärt.
Der grösste Schweizer Einzelhändler stockte die Beteiligung auf
10,33 von 9,4 Prozent auf, was Übernahmegerüchte neu anfachte.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)