(neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 19. Dez (Reuters) - Am großen Verfallstag an den Terminbörsen haben die Kurse an den europäischen Aktienmärkten überwiegend nachgegeben. Der Dax<.GDAXI> schloss am Freitag 1,3 Prozent tiefer bei 4696 Punkten, womit er im Wochenvergleich aber immernoch 0,7 Prozent zulegte. Der Stoxx50<.STOXX50> verlor 0,3 Prozent. Gesprächsthema Nummer eins blieb die Autobranche. Zum einen belastete Händlern zufolge die Sorge, dass mit Toyota<7203.T> nun auch der Branchenprimus in den Strudel der Krise geraten könnte. Andererseits stützte aber die Ankündigung der US-Regierung, den strauchelnden US-Autoriesen unter die Arme zu greifen.
"Die Hilfe für die US-Autobauer ist kein Anlass, in Euphorie auszubrechen", sagte ein Händler. "Das ist alles nur kurzfristig." US-Präsident George W. Bush warnte, ein Zusammenbruch der Autokonzerne würde die Wirtschaft nur noch tiefer in die Rezession drücken. Die Regierung bietet den Autobauern deshalb Kredite über 17,4 Milliarden Dollar aus dem eigentlich für die Finanzbranche gedachten Rettungsfonds an. In Tokio verdichteten sich derweil Spekulationen, Toyota könnte am Montag erstmals einen operativen Jahresverlust ankündigen. Der Konzern hat zur Pressekonferenz geladen.
Händler erklärten, der "Hexensabbat"[ID:nLI651657] - wie Börsianer den dreifachen Verfall an den Terminbörsen nennen - habe das Geschäft wesentlich geprägt. Es wurden Optionen auf Aktien und Indizes sowie Future fällig. Einige Kursbewegungen seien zufallsbedingt gewesen, hieß es.
SPEKULATIONEN UM CONTI AM LETZTEN TAG IM DAX
In New York reagierte die Börse positiv auf die vorläufige
Rettung der Autokonzerne. Die Aktien von GM
In Frankfurt standen an ihrem letzten Tag im Dax die Aktien
von Continental
Zu den Schlusslichtern im Dax zählten auch die Aktien von
K+S
STADA-AKTIEN NACH GEWINNWARNUNG ABGESTRAFT
Nach der Ankündigung von Kurzarbeit in der Stahlsparte
verloren die Aktien von ThyssenKrupp
Zu den größten Verlierern im MDax<.MDAXI> zählten mit einem
Abschlag von 6,4 Prozent Stada-Titel
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)