(mit Schlusskursen)
Zürich, 06. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag an den Aufwärtstrend vom Vortag angeknüpft und fester
geschlossen. Dabei kennzeichneten erneut grössere Kursausschläge
das Geschäft. Unterstützt wurde der Markt vor allem von den
Kursanstiegen des defensiven Schwergewichts Roche. Die
Aktien von Logitech standen nach einer Gewinnwarnung
dagegen unter Druck.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,75 Prozent höher auf 5799,3
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,86 Prozent auf 4788,0
Punkte zu.
Wenig Einfluss hatten neue US-Konjunkturdaten. Diese fielen
unterschiedlich aus. Nun dürfte die Veröffentlichung der
Protokolle der Sitzung des Offenmarktausschusses vom Dezember
weitere Impulse verleihen.
Obwohl die Anleger sich nach dem geglückten Jahresauftakt
etwas zuversichtlicher über die weitere Entwicklung in 2009
äusserten, spielten sie weiterhin die vorsichtige und defensive
Karte aus, erklärte ein Händler. Daher zogen auch die Kurse der
beiden Pharmakonzerne Novartis und Roche an.
"Vielleicht sorgt auch der Bericht der Financial Times, dass
Pfizer eine grosse Übernahme planen soll, für zusätzliche
Fantasie", sagte ein Händler. Die Roche-Titel gewannen 1,1
Prozent. Novartis rückten 0,1 Prozent vor, nachdem die ZKB eine
Tradingkauf-Empfehlung abgegeben hatte.
Die Cytos-Aktien gewannen weitere 23 Prozent. Am
Vortag hatte die Biotechnologiefirma mitgeteilt, dass der
US-Pharmariese Pfizer Optionen auf neuartige
Humanimpfstoffe ausgeübt hat und Cytos dafür eine Zahlung in
nicht genannter Höhe erhält.
Uneinheitlich entwickelten sich die Finanzwerte. Während
Credit Suisse 0,6 Prozent einbüssten, rückten UBS
0,8 Prozent vor. UBS hatten zuvor wegen
Marktspekulationen, die Bank könnte mit dem Ausfall eines
grösseren Kreditkunden konfrontiert sein, nachgegeben. Eine
UBS-Sprecherin erklärte, die Bank nehme zu Börsenspekulationen
grundsätzlich nicht Stellung.
Auch die grossen Versicherer entwickelten sich gegenläufig.
Die Aktien von Swiss Re gingen 0,6 Prozent tiefer aus
dem Handel. Zurich zogen dagegen 2,6 Prozent an.
Einen sehr volatilen Verlauf legten die Aktien von Logitech
an den Tag. Nach einem Absturz um 13 Prozent erholte
sich der Aktienkurs und drehte vorübergehend gar um rund fünf
Prozent in die Gewinnzone. Zuletzt lag er wieder um neun Prozent
tiefer. Logitech hatte die Umsatz- und Ergebnisprognose für das
Geschäftsjahr 2008/09 zurückgezogen und will keine Angaben mehr
zum Ausblick machen. Als Grund nannte Logitech die sich
verschlechternde Weltwirtschaftslage.
Mehrheitlich höhere Kurse verbuchten dagegen die zyklischen
Werte wie ABB, Sulzer und einzelne Chemietitel.
Die Hoffnungen auf die verschiedenen Konjunkturprogramme und
andere Stützungsmassnahmen sorgten für Hoffnungskäufe, hiess es.
Trotz schlechter Autoabsatzzahlen zogen auch die Aktien von
Autozulieferern wie Fischer oder Oerlikon
deutlich an. "Die Aktien haben vergangenes Jahr eine tiefe
Rezession eingepreist und soweit muss es ja nun wirklich nicht
kommen", sagte ein Händler. Zudem nähre der erfreuliche
Jahresauftakt die Hoffnung auf eine bessere Entwicklung. "´Wie
der Januar so das ganze Jahr` lautet eine Faustregel", sagte ein
Händler.
Dagegen litten die Papiere von Rieter und des
Grossaktionärs Forbo weiter unter Abgaben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)