FRANKFURT (dpa-AFX) - In Erwartung einer Entscheidung über die Zukunft Zyperns ist der deutschen Aktienmarkt am Freitag auf der Stelle getreten. Der Dax konnte aber immerhin seine frühen Verluste abschütteln: Er stand zuletzt 0,02 Prozent höher bei 7.934,04 Punkten. Seit vergangenem Freitag bröckelte der Leitindex damit aber um bisher fast anderthalb Prozent ab. Das überraschend eingetrübte Ifo-Geschäftsklima hatte den Dax kurzzeitig aber sogar bis auf ein Tief seit dem 5. März bei 7.876 Punkte gedrückt. Für den MDax ging es am Nachmittag um 0,16 Prozent auf 13.336,35 Punkte runter, der TecDax gewann 0,01 Prozent auf 915,40 Punkte.
Die zyprische Zentralbank soll Kapitalverkehrskontrollen verhängen, um einen Zusammenbruch des Bankensystems nach der für Dienstag geplanten Öffnung der Banken zu verhindern. Das sieht eines der Gesetze vor, das das zyprische Parlament am Abend billigen soll. Laut einem Abgeordneten denkt die Regierung erneut darüber nach, eine Zwangsabgabe auf Geldeinlagen einzuführen. Für den Marktstrategen Chris Weston vom Broker IG steht fest, dass die zyprische Regierung über das Wochenende eine Lösung finden muss. Zwar könnten weder ein Staatsbankrott noch ein Ausstieg aus der Euro-Zone komplett ausgeschlossen werden, wahrscheinlich sei dies aber für ihn nicht.
ADIDAS PROFITIEREN VON NIKE - VW-OFFERTE BELASTET MAN
Die Aktien von Adidas legten nach guten Zahlen des US-Konkurrenten Nike um 1,33 Prozent zu. Die Vorzüge von Volkswagen gewannen gut anderthalb Prozent. Nach der Machtübernahme beim Lkw-Hersteller MAN sollen dessen übrige Aktionäre ein Abfindungsangebot über 80,89 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie erhalten. Den verbliebenen Aktionären solle ein jährlicher Ausgleichsbetrag von 3,07 Euro gezahlt werden. Die MAN-Titel büßten 3,23 Prozent auf 84,29 Euro ein, womit sie aber deutlich über dem genannten Gebot von 80,89 Euro blieben. Das Angebot sollte als Untergrenze für den Kurs dienen, betonte ein Händler. Es müsse aber deutlich attraktiver werden, um erfolgversprechend zu sein.
Dass Salzgitter auch für 2013 von einem schwierigen deutschen Stahlmarkt aus geht, ließ die Aktien 2,53 Prozent absacken. Zudem belastete laut einem Händler die deutliche Dividendensenkung. Bei Hochtief sorgte der Abgang des Aufsichtsratschefs der australischen Hochtief-Tochter Leighton und zweier Kollegen am MDax Ende für 5,82 Prozent Verlust. Die Leighton-Führung hatte sich mit dem des Essener Baukonzerns überworfen. Dagegen legten die Aktien von ElringKlinger um knapp zwei Prozent zu, nachdem der Autozulieferer angekündigt hatte, seine Regeldividende von 0,40 auf 0,45 Euro je Aktie aufzustocken.
IMMOBILIENUNTERNEHMEN MIT ZAHLEN
Die Zahlen der Immobilienunternehmen wurden uneinheitlich aufgenommen. Gagfah kehrte 2012 auch unter dem Strich wieder in die schwarzen Zahlen zurück und will mit einem neuen Chef seinen Ruf aufpolieren. Analysten lobten den guten Ausblick und die erfolgreiche Refinanzierung, während die Zahlen wie erwartet ausgefallen seien. Die Aktien gewannen an der MDax-Spitze über fünf Prozent. Die Papiere von Deutsche Euroshop notierten fast zweieinhalb Prozent höher. Der Shoppingcenter-Investor machte 2012 dank Zukäufen mehr Umsatz und steigerte seinen Gewinn durch Sondereffekte kräftig. Wegen Änderungen in der Bilanzierung seien die Ziele für das laufende Jahr allerdings schwer einzuordnen, betonte ein Händler. Bei GSW Immobilien sprachen Beobachter von erwartungsgemäßen Zahlen, worauf die Titel um ein halbes Prozent nachgaben.
Im TecDax notierten die Papiere der Software AG trotz schwacher Zahlen des US-Wettbewerbers Tibco zuletzt knapp im Plus. Für die Anteilsscheine von Schlusslicht Pfeiffer Vacuum ging es um vier Prozent nach unten. Der Spezialpumpen-Hersteller stockt zwar nach einem Gewinnanstieg seine Dividende auf, bleibt aber weiter einen Ausblick für 2013 schuldig./gl/fat
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Die zyprische Zentralbank soll Kapitalverkehrskontrollen verhängen, um einen Zusammenbruch des Bankensystems nach der für Dienstag geplanten Öffnung der Banken zu verhindern. Das sieht eines der Gesetze vor, das das zyprische Parlament am Abend billigen soll. Laut einem Abgeordneten denkt die Regierung erneut darüber nach, eine Zwangsabgabe auf Geldeinlagen einzuführen. Für den Marktstrategen Chris Weston vom Broker IG steht fest, dass die zyprische Regierung über das Wochenende eine Lösung finden muss. Zwar könnten weder ein Staatsbankrott noch ein Ausstieg aus der Euro-Zone komplett ausgeschlossen werden, wahrscheinlich sei dies aber für ihn nicht.
ADIDAS PROFITIEREN VON NIKE - VW-OFFERTE BELASTET MAN
Die Aktien von Adidas
Dass Salzgitter
IMMOBILIENUNTERNEHMEN MIT ZAHLEN
Die Zahlen der Immobilienunternehmen wurden uneinheitlich aufgenommen. Gagfah
Im TecDax
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---