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MDax auf Rekordhoch: Warum Anleger die zweite Börsenliga lieben

Veröffentlicht am 13.01.2015, 15:36
MDax auf Rekordhoch: Warum Anleger die zweite Börsenliga lieben
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Was haben der Industrieroboter-Spezialist Kuka (XETRA:KU2G), der Immobilienkonzern Gagfah (XETRA:GFJG) und der Dufthersteller Symrise (XETRA:SY1G) gemeinsam? Sie alle sind Teil des Börsenindex der mittelgroßen Konzerne in Deutschland, des MDax (MDAX). Und sie alle haben ihren Anlegern im vergangenen Jahr Gewinne von etwa 50 Prozent und mehr beschert. Das hat kein einziger der großen Vertreter aus der ersten Börsenliga Dax (DAX) geschafft. Am Mittwoch erreichte der MDax als Ganzes nun ein Rekordhoch von mehr als 17 400 Punkten. Warum aber sind Unternehmen aus der zweiten Reihe bei den Investoren so begehrt?

Der MDax repräsentiere "das Geschäftsmodell Deutschland mit seiner Exportlastigkeit", erläutert Achim Matzke, Leiter Technische Analyse & Index Research bei der Commerzbank (XETRA:CBKG), den guten Lauf. In dem Index seien etwa viele Automobilzulieferer und Maschinenbauer vertreten, die von guten Geschäften mit dem Ausland profitierten. Dagegen seien im Unterschied zum Dax beispielsweise Banken und Versorger, deren Kurse sich seit der Finanzkrise unterdurchschnittlich entwickelt hätten, kaum vertreten.

'EURO-SCHWÄCHE BEFLÜGELT'

"Viele Werte im MDax profitieren ganz besonders von der aktuellen Euroschwäche, die unserer Meinung nach noch weiter anhalten dürfte", sagt Matzke. Ein schwacher Euro hilft exportorientierten Firmen, weil die Waren für ausländische Kunden billiger werden. So gehören etwa der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus (PARIS:AIR) (XETRA:AIRG), aber auch auch der Triebwerkshersteller MTU (XETRA:MTX) und der Lichtspezialist Osram (XETRA:OSRn) zu den in diesem Jahr am besten gelaufenen Titeln. Zudem spiegelt sich der Immobilienboom im MDax wider - fast ein halbes Dutzend Firmen sind in dem Index gelistet, die ihr Geld mit dem Verkauf und der Vermietung von Gebäuden machen.

Der Boom der kleineren Werte ist aber keineswegs nur ein deutsches Phänomen: "Wir beobachten auch in den USA, dass die dortigen Russell-Indizes seit Jahren deutlich besser laufen als die großen bekannten Indizes", sagt der leitende Kapitalmarkstratege Ekkehard Link von der National-Bank. Im Russell 2000 etwa sind die nach Marktkapitalisierung kleinsten US-Nebenwerte enthalten.

VORTEIL FAMILIENEINFLUSS

Offenbar trauten Anleger den oftmals unter Familieneinfluss stehenden Unternehmen mehr zu als den großen Konzernen, vermutet Link. Ein Unternehmer, der persönlich hafte, sei Interessenkonflikten in geringerem Maße ausgesetzt als ein Manager. Für Mittelstands-Aktien spräche zudem oft ihr Schwerpunkt: Die Unternehmen besetzen oft Nischen, in denen sie nicht selten sogar Marktführer seien.

Vor allem im Jahr 2013 lief der MDax mit einem Kurszuwachs von 39 Prozent dem Dax davon, der auf 25 Prozent kam. Im vergangenen Jahr blieb das Jahresplus bei beiden Indizes dagegen eher bescheiden, weil die Sorgen über eine frühere Leitzinsanhebung in den USA, die Russland-Krise sowie die Unsicherheit über den Ölpreisverfall die Anleger quer durch alle Branchen verunsicherten.

SINKENDER ÖLPREIS HAT AUCH VORTEILE

Doch der massiv gesunkene Ölpreis hat auch seine Sonnenseiten: "Für Volkswirtschaften wie Indien, China, Japan oder die USA ist das ein massiver Impulsgeber und damit auch für die Weltkonjunktur", sagt Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank (ETR:BWB). Und auf Konsumenten und Unternehmen wirkten niedrige Ölpreise wie dramatische Steuersenkungen. "Damit entsteht beispielsweise für im MDax vertretenen konjunktursensible Branchen wie Maschinenbau, Elektro oder Chemie ein positives zyklisches Umfeld". Anleger dürften das gerne hören.

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