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ROUNDUP 3: Deutsche Annington erhofft sich noch mehr von Gagfah - Aktie steigt

Veröffentlicht am 01.06.2015, 14:20
Aktualisiert 01.06.2015, 14:21
ROUNDUP 3: Deutsche Annington erhofft sich noch mehr von Gagfah - Aktie steigt
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(Neu: Auswirkungen von Mietpreisbremse und Bestellerprinzip)

BOCHUM (dpa-AFX) - Der Kauf des Konkurrenten Gagfah zahlt sich für Deutsche Annington (XETRA:ANNGn) aus - und das noch deutlicher als erwartet. Der Immobilienkonzern rechnet aus der 4,3 Milliarden Euro teuren Übernahme von Gagfah mit deutlich höheren Einsparungen als bisher. Bis Ende 2017 sollen die jährlichen Kosten um etwa 130 Millionen Euro gedrückt werden, wie der größte deutsche Immobilienkonzern am Montag in Bochum mitteilte. Bei den Investoren kam die Nachricht gut an - die im MDax (MDAX) notierte Aktie legte zum Wochenauftakt um bis zu 8 Prozent zu. Das erst 2013 an die Börse gebrachte Papier gilt wegen der Marktkapitalisierung von inzwischen elf Milliarden Euro mittelfristig als Dax-Kandidat (DAX).

Neben dem erhöhten Sparziel gab der Konzern erstmals eine Prognose für 2015 inklusive Gagfah ab. Das operative Ergebnis - gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO) - soll auf 530 bis 550 (2014: 287) Millionen Euro steigen. Ohne Gagfah wären 340 bis 360 Millionen Euro anvisiert gewesen. Der FFO setzt sich im Wesentlichen aus dem Gewinn vor Steuern und Abschreibungen sowie den Erlösen aus Verkäufen zusammen. Er zeigt an, wie viel Geld im operativen Geschäft erwirtschaftet wird und für Investitionen zur Verfügung steht. Berenberg-Analyst Kai Klose stufte sowohl den Ausblick als auch die Zahlen des ersten Quartals als stark ein.

MIETPREISBREMSE HAT KAUM AUSWIRKUNGEN AUF GESCHÄFT

Auch die jüngste politische Reform auf dem Wohnungsmarkt dürfte die Deutsche Annington kaum schwächen: "Wir sind von der Mietpreisbremse nur am Rande betroffen", sagte Unternehmenschef Rolf Buch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Viele Wohnungen der Deutschen Annington lägen nicht in solchen Ballungsräumen, in denen die Mietpreisbremse überhaupt greifen könnte. Die Bundesländer können seit diesem Montag Gebiete mit "angespanntem Wohnungsmarkt" ausweisen, wo die Miete bei Neuvermietungen dann nur noch begrenzt steigen dürfen. Wegen eines geringen Leerstands in Wohnungen der Deutschen Annington gebe es dort aber ohnehin wenige Neuvermietungen, sagt Buch. Der Konzern konzentriere sich außerdem ohnehin auf "bezahlbaren Wohnraum".

Auch das sogenannte Bestellerprinzip lässt den Konzern kalt. Es regelt, dass Maklergebühren künftig von dem bezahlt werden müssen, der den Makler "bestellt" hat - häufig der Vermieter. Die Deutsche Annington vermittle ihre Wohnungen allerdings selbst, sagt Buch: "Das Bestellerprinzip trifft deshalb auf uns überhaupt nicht - null komma null."

ES SOLL MEHR GELD IN WOHNUNGEN FLIESSEN

In den ersten drei Monaten des Jahres zog das operative Ergebnis der Deutschen Annington gemessen am FFO um rund 87 Prozent auf 115,7 Millionen Euro an - dabei war Gagfah im Monat März bereits berücksichtigt. Neben dem Zukauf profitierte der Konzern von einem sinkenden Leerstand und etwas höheren Mieten. Unterm Strich sank der Gewinn allerdings leicht. Das Ergebnis ging um gut ein Fünftel auf 30,3 Millionen Euro zurück. Unter anderem drückten Kosten für die Finanzierung der Gagfah-Übernahme den Gewinn. Dank des Zukaufs ist der Konzern, der vorher vor allem in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein aktiv war, regional breiter aufgestellt.

Der Konzern will die Investitionen zur Instandhaltung und Modernisierung etwas hochfahren. 2015 sollen zwischen 600 und 620 Millionen Euro dafür ausgegeben werden. Das wären rund 31 Euro pro Quadratmeter - zuletzt hatte dieser Wert weniger als 30 Euro betragen. In den ersten drei Monaten stiegen die Aufwendungen in die Wohnungsqualität um 70 Prozent auf 97,5 Millionen Euro - davon entfielen rund zwei Drittel auf Instandhaltung und ein Drittel auf Modernisierung. Die Deutsche Annington setzt dabei verstärkt auf Eigenleistungen. Im ersten Quartal wurden zwei Drittel der gesamten Dienstleistungen von der eigenen Handwerksorganisation erbracht.

NIEDRIGZINS TREIBT BRANCHE AN - ÜBERNAHMEWELLE

Das Bochumer Unternehmen war 2001 mit dem der Übernahme von zehn Eisenbahnerwohnungsgesellschaften (EWG) mit 64 000 Wohnungen erstmals größer in Erscheinung getreten. Seitdem wurde immer wieder zugekauft - der Gagfah-Kauf war der bisher größte Fisch am Haken des Unternehmens. Dadurch ist der mit Abstand größte Immobilienkonzern Deutschlands mit 346 000 Wohnungen, davon 126 000 allein in Nordrhein-Westfalen, entstanden. Dahinter folgt mit deutlichem Rückstand die Deutsche Wohnen AG (XETRA:DWNG), die ihren Bestand derzeit mit dem Kauf eines Immobilienpakets in Berlin um rund 6500 auf 153 000 steigert.

Auch die Deutsche Wohnen war zuletzt sehr aktiv bei Übernahmen. So hatte das Frankfurter Unternehmen den Konkurrenten GSW für 1,7 Milliarden Euro gekauft, war aber beim Kauf von Conwert am Widerstand der Aktionäre des Unternehmens gescheitert. Die Deutsche Annington war dagegen mit ihrer Offerte über 18 Euro je Gagfah-Aktie erfolgreich. Da der Preis zum Teil mit eigenen Anteilen bezahlt wurde und der Kurs der Annington-Aktie nach der Ankündigung gestiegen ist, lag der tatsächliche Wert darüber.

IMMOBILIENTITEL ZULETZT BESSER ALS MDAX

Deutsche Immobilien sind seit einiger Zeit wegen der niedrigen Zinsen, der boomenden Wirtschaft bei aus- und inländischen Investoren sehr beliebt. Dies führte in den vergangenen Jahren zu steigenden Preisen, Mieten und niedrigeren Leerständen. Steigende Kurse von Aktien der Branche waren die Folge. So sind inzwischen neben der Deutschen Annington und Deutsche Wohnen noch LEG und TAG Immobilien im MDax notiert - alle vier Titel entwickelten sich dabei seit Ende 2013 mit Aufschlägen zwischen 40 Prozent und 70 Prozent besser als der Index für mittelgroße Werte, der im gleichen Zeitraum rund ein Viertel zulegte.

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