FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine schwache US-Vorgabe hat den Dax (DAX) am Montag zu Beginn der Weihnachtswoche nur anfangs bremsen können. Nach einem verhaltenen Auftakt sprang der deutsche Leitindex ins Plus und gewann zuletzt 1,21 Prozent auf 10 736,92 Punkte. Damit knüpfte er an seine positive Vorwoche an.
"Die Weihnachtsrally kommt fast immer", kommentierte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar die gute Entwicklung. "Für die ansonsten eher uninteressante Zeit zwischen den Jahren bietet sich dadurch eine letzte Chance auf einen schnellen Profit."
KAUM NOCH TERMINE BIS JAHRESENDE
Auch die anderen Indizes schüttelten ihre Auftaktverluste schnell ab: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg um 0,38 Prozent auf 20 727,10 Punkte, der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann ebenfalls 0,38 Prozent auf 1821,77 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,47 Prozent auf 3276,15 Punkte hoch.
Bis zum Ende eines ereignisreichen Börsenjahres 2015 bleiben nur noch wenige Handelstage, an denen kaum Termine auf der Agenda stehen. Auch konjunkturseitig sind vor und zwischen den Feiertagen kaum marktbewegende Nachrichten zu erwarten.
AUTOWERTE UND LUFTHANSA VORN - FINANZAKTIEN SCHWÄCHELN
Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) gehörten mit plus 2,19 Prozent zu den Favoriten der Anleger im Dax. Auch die Papiere der Konkurrenten BMW (XETRA:BMWG) und Daimler (XETRA:DAIGn) sowie die Aktien der meisten Zulieferer legten überdurchschnittlich zu. Für die Lufthansa-Titel (XETRA:LHAG) ging es um 2,76 Prozent hoch - sie profitierten von der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise, die auf neue Mehrjahrestiefs sanken.
Zu den schwächsten Werten gehörten hingegen Finanzaktien: Einziger Verlierer waren Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) mit minus 0,08 Prozent. Die Papiere von Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) blieben mit ihren Gewinnen hinter dem Dax zurück.
GEWINNWARNUNG BELASTET GFK - HORNBACH-PROGNOSE ENTTÄUSCHT
Kursbewegende Nachrichten gab es vor allem im SDax (SDAX) der geringer kapitalisierten Unternehmen. So sackten die GfK-Titel (XETRA:GFKG) um 10 Prozent ab. Hier belastete eine Gewinnwarnung. Ein Händler sprach von einer Menge Probleme, die nicht so bald gelöst werden dürften.
Die Aktien der Hornbach Holding (XETRA:HBH) sanken nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 2,37 Prozent. Die finalen Ergebnisse des Baumarktkonzerns zum dritten Quartal 2015/16 hätten die bereits veröffentlichten Eckdaten bestätigt, sagte ein Börsianer. Allerdings erscheine die konkretisierte operative Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr nun etwas schwächer als zuvor und lasse einen bis zu 15-prozentigen Einbruch gegenüber dem Vorjahr befürchten.
ZAHLREICHE ÄNDERUNGEN IN INDIZES
Ansonsten traten zu Wochenbeginn einige Änderungen in den Aktienindizes der Deutschen Börse in Kraft. Die Bayer-Kunststofftochter Covestro (XETRA:1COV) und der Außenwerber Ströer (XETRA:SAXG) steigen in den MDax auf. Ihren Platz räumen müssen dafür der Fahrzeug- und Maschinenbauer MAN (XETRA:MANG) sowie Kabel Deutschland (XETRA:KD8Gn). Im TecDax ersetzt der Wafer-Hersteller Siltronic (XETRA:WAFGn) den Maschinenbauer Manz (XETRA:M5ZG).
Im SDax übernimmt der Betreiber von Online-Marktplätzen Scout24 (XETRA:G24n) den Platz von Ströer. Außerdem ziehen das Maschinenbauunternehmen Schaeffler (ETR:SHA), die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz (ETR:WCMK) und der Finanzdienstleister Hypoport (XETRA:HYQGn) in den Index ein. Gehen müssen dafür der Bekleidungshändler Tom Tailor (XETRA:TTIGn), die Industrieholding Gesco (XETRA:GSC1n) und der Automobilzulieferer SHW (XETRA:SW1).