Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

ROUNDUP: Schweizer Notenbank will Franken mit Strafzins schwächen

Veröffentlicht am 18.12.2014, 10:58
ROUNDUP: Schweizer Notenbank will Franken mit Strafzins schwächen
USD/CHF
-
USD/RUB
-

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Notenbank ist der Geduldsfaden gerissen: Tagelang hatte der Kurs des Franken an der von den Geldhütern festgesetzten Untergrenze zum Euro von 1,20 Franken geklebt. Aufgescheucht vom Sturz des russischen Rubel drückte Kapital in die Schweizer Währung, die als eine der sichersten der Welt gilt. Am Donnerstag führte die Schweizer Nationalbank (SNB) nun negative Einlagenzinsen ein, um die Anleger von ihrer Währung abzuschrecken. Ab einem Guthaben von zehn Millionen Franken verlangt die Bank auf bei ihr von Finanzinstitutionen geführten Girokonten einen Strafzins von 0,25 Prozent. Dieser gilt für Beträge oberhalb dieser Freigrenze und soll ab dem 22. Januar 2015 erhoben werden.

"In den letzten Tagen haben verschiedene Faktoren zu einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagen geführt," hieß es in der Mitteilung der Nationalbank. Der Absturz des russischen Rubels sowie der ungewisse Ausgang von Wahlen in Griechenland hatte die Anleger in den vergangenen Tagen vermehrt zu sicheren Anlagen wie deutschen Staatsanleihen und als sicher geltenden Währungen greifen lassen. Der Franken gab nach der Mitteilung spürbar nach auf etwa 1,2075 Franken zum Euro. Seit Ende der vergangenen Woche hatte er eng entlang des Mindestkurses der Notenbank bei 1,20 Franken zum Euro notiert. Das deutet daraufhin, dass die Geldhüter den Mindestkurs mit ständigen Interventionen verteidigen mussten.

Der Notenbank sei der aktuelle Kurs des Franken ein Dorn im Auge gewesen, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, den Schritt. "Bei Einführung des Mindestwechselkurses war an punktuelle Interventionen gedacht, nicht an permanente." Der Aufwertungsdruck auf den Franken bleibe aber hoch. Es sei fraglich, ob die Negativzinsen der große Befreiungsschlag seien. Die Schweizer Notenbank hatte den Mindestkurs des Franken im September 2011 eingeführt, um eine zu starke Aufwertung der Währung zu verhindern. In jüngster Zeit setzt die geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Notenbank unter Druck. Der Einlagensatz der EZB liegt bereits bei minus 0,2 Prozent. EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Beobachter gehen davon aus, dass die EZB wegen des mickrigen Wachstums und der schwachen Inflation in der Eurozone im nächsten Jahr in den umfassenden Ankauf von Staatsanleihen einsteigt. "Letztlich reagiert die SNB aber auch vorsorglich auf etwaige weitere Maßnahmen der EZB," kommentierte Gitzel.

Kurzfristig steht jedoch die Währungskrise in Russland im Fokus. Der russische Rubel steht wegen des jüngsten Einbruchs der Ölpreise seit Monaten unter Druck und war am Dienstag trotz einer einer massiven Anhebung der Leitzinsen durch die russische Zentralbank auf 17 Prozent um mehr als zehn Prozent eingebrochen. Am Mittwoch verkaufte die Regierung einen Teil ihrer Devisenreserven und stabilisierte den Rubel damit zunächst. "Wie es jetzt weitergeht hängt teilweise davon ab, wie sich die russische Krise weiter entwickelt," kommentierte Experte Jonathan Loynes vom Analysehaus Capital Economics.

Die Schweizer Notenbank setzte sich das Ziel, den dreimonatigen Geldmarktsatz Libor in den negativen Bereich zu drücken. Dazu senkte sie den Libor-Zielsatz auf die Spanne von minus 0,75 bis plus 0,25 Prozent.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.