ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Versicherer Zurich F:ZURN (FSE:ZFIN) hat dank eines guten Schaden- und Unfallgeschäfts operativ deutlich zugelegt. Zudem profitierte der Allianz-Konkurrent F:ALV von einer etwas besseren Lage an den Finanzmärkten. Der operative Gewinn sei in den ersten sechs Monaten um 15 Prozent auf 2,62 Milliarden Dollar (rund 1,94 Mrd Euro) gestiegen, teilte der Versicherer am Donnerstag in Zürich mit. Unter dem Strich verdiente der Konzern 2,11 Milliarden Dollar und damit 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. An der Börse wurde das Ergebnis mit Begeisterung aufgenommen. Die Aktie legte mehr als drei Prozent zu.
Zum zweistelligen Gewinnplus trug auch ein stark gestiegenes Ergebnis aus Kapitalanlagen bei. Hier profitierte der Versicherer von fallenden Renditen bei Staatsanleihen, die zu höheren Kursen und damit Gewinnen bei der Zurich führten. Die Schweizer kämpften in den vergangenen Jahren wie die gesamte Branche mit dem anhaltenden Zinstief. Dieses treibt die Versicherer in die Enge, da sie auf die gehaltenen Anlagen zum Teil deutlich weniger Zinsen bekommen als sie zum Teil den Kunden bei den verkauften Produkten versprochen haben.
Konzernchef Martin Senn sieht den Versicherer auf gutem Weg zu seinen mittelfristigen Zielen. "Wir befinden uns zwar noch in der Anfangsphase unseres Dreijahresplans, sind aber auf dem Weg in Bezug auf unsere Ziele für 2014 bis 2016", sagte er. Dabei soll unter anderem die Eigenkapitalrendite von zuletzt 10,8 Prozent auf 12 bis 14 Prozent steigen. Senn will dies unter anderem durch die Streichung von rund 670 Stellen erreichen - vor allem in der Verwaltung soll gespart werden, um die Kosten jährlich um 250 Millionen Dollar zu drücken.
Der Schweizer Versicherer war im August 2013 vom Selbstmord des damaligen Finanzvorstands Pierre Wauthier erschüttert worden. Der zum dem Zeitpunkt an der Spitze des Verwaltungsrats stehende frühere Deutsche-Bank-Chef F:DBK Josef Ackermann geriet danach stark in Kritik. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, zu viel Druck auf Wauthier ausgeübt zu haben. Ackermann trat daraufhin zurück. Im November wurde er durch zwei Untersuchungen der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) entlastet.tb