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ROUNDUP: Keine Durchfaller bei britischem Banken-Stresstest

Veröffentlicht am 01.12.2015, 11:30
Aktualisiert 01.12.2015, 11:33
© Reuters.  ROUNDUP: Keine Durchfaller bei britischem Banken-Stresstest
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LONDON (dpa-AFX) - Die britischen Großbanken können aufatmen: Alle sieben überprüften Institute haben den diesjährigen Stresstest der Bank of England bestanden, wie die Zentralbank am Dienstag in London mitteilte. Damit müssen die Geldhäuser keine neuen Pläne für höhere Kapitalpuffer vorlegen. Allerdings bestanden die Royal Bank of Scotland (RBS) (ISE:RBS) (FSE:RYS) und Standard Chartered (ISE:L:STAN) (FSE:STD) nur deshalb, weil sie schon vor der Bekanntgabe der Ergebnisse Schritte zur Verbesserung ihrer Finanzlage angekündigt hatten.

Anleger reagierten erleichtert. Bankaktien legten an der Londoner Börse zu. Auch die Ankündigung der Bank of England, vermutlich im kommenden Jahr wegen der guten Wirtschaftslage im Land erstmals spezielle Kapitalzuschläge zu verhängen, war keine negative Überraschung - zumal die Bilanzen der meisten Banken dies inzwischen wegstecken können.

SCHOCKS IN ASIEN SIMULIERT

Mit ihren Stresstests will die Bank of England unabhängig von ähnlichen Überprüfungen auf europäischer Ebene nun jedes Jahr selbst untersuchen, ob die Großbanken des Landes gegen neue Krisen gewappnet sind und dafür über ausreichend Eigenkapital verfügen. Während im Vorjahr noch vor allem wirtschaftliche Schocks im Inland durchgespielt wurden, stellte die Notenbank diesmal externe Krisen in den Mittelpunkt. So simulierten die Tester unter anderem ein heftiges Abschwächen des chinesischen Wirtschaftswachstums, einen weiteren Ölpreisverfall sowie eine längere Deflation.

Die Institute mussten unter Beweis stellen, dass sie auch im Krisenszenario für ihre Risikopositionen noch 4,5 Prozent hartes Eigenkapital haben und für die gesamte Bilanzsumme mindestens drei Prozent. Der Stresstest beruhte auf den Bilanzen des vergangenen Jahres. Am stärksten schnitt dabei der Baufinanzierer Nationwide ab, gefolgt von Lloyds (ISE:LLOY) (FSE:LLD), dem britischen Arm der spanischen Bank Santander (MADRID:SAN)(FSE:BSD2) sowie HSBC (ISE:HSBA) (FSE:HBC1) und Barclays (ISE:L:BARC) (FSE:BCY).

STANDARD CHARTERED VOR KAPITALERHÖHUNG

Dagegen galt Standard Chartered bereits als größter Wackelkandidat. Das Institut macht seine Geschäfte vor allem in Asien und leidet unter der Wirtschaftsabkühlung dort. Im dritten Quartal war die Bank in die roten Zahlen gerutscht. Mit einem Sparprogramm versucht das Institut das Ruder herumzureißen. Zudem will sich sie Bank über die Ausgabe neuer Aktien 5,1 Milliarden US-Dollar frisches Geld besorgen. Ohne diese Kapitalerhöhung wäre "StanChart" im Stresstest durchgefallen, erklärte die Bank of England.

Auch die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte RBS verfehlte in einem Punkt die Vorgaben der Aufseher. Allerdings gaben die sich mit der von der Bank angekündigten Ausgabe von eigenkapitalähnlichen Schuldscheinen zufrieden. Bereits im Vorjahr hatte die RBS den Krisentest nur knapp bestanden. Europaweit gab es in diesem Jahr nach der umfangreichen Überprüfung 2014 keinen neuen Stresstest. Derzeit laufen die Vorbereitungen für eine neue Runde 2016.

'ANTIZYKLISCHER' KAPITALZUSCHLAG

Derweil bereitete die britische Notenbank die Großbanken angesichts der guten Wirtschaftslage in Großbritannien darauf vor, bald stärker für schlechtere Zeiten vorzusorgen. Von März an könnte schrittweise ein sogenannter antizyklischer Kapitalzuschlag von bis zu einem Prozent eingeführt werden. Solche Zuschläge sind in Boomzeiten möglich, um die Banken vor einer zu sorglosen Kreditvergabe zu bewahren. Die britische Wirtschaft wuchs zuletzt deutlich und die Immobilienpreise legten in London kräftig zu, so dass die Sorge vor einer neuen Blase wächst.

Die praktischen Auswirkungen dürften nach Einschätzung der Bank of England gering sein. Ein Zuschlag von einem Prozent entspreche zwar einem rechnerischen Kapitalbedarf von 10 Milliarden Pfund für den Bankensektor, was Kredite verteuern könnte. Doch die Banken haben den Angaben zufolge dieses Geld bereits in ihren Bilanzen, es müsse lediglich anders verteilt werden.

Insgesamt sieht sich die britische Notenbank mit den seit der Finanzkrisen eingeleiteten Reformen für die Banken allmählich am Ziel. Weitere strukturelle Verschärfungen der Kapitalpuffer seien nicht mehr nötig, wenn alle Regeln umgesetzt sind.

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