PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Leitindex der Eurozone hat am Freitag bei insgesamt uneinheitlicher Tendenz an den Aktienmärkten in Europa kaum verändert geschlossen. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging mit minus 0,04 Prozent bei 3282,84 Punkten aus dem Handel und verlor damit im Wochenvergleich 0,3 Prozent. In London sorgten Aussagen von Notenbank-Chef Mark Carney für Verluste. Die Bank of England könnte schneller als bislang erwartet die Zinsen anheben, sagte Carney. Der britische FTSE 100 (ISE:UKX) sank am Freitag um 0,95 Prozent auf 6777,85 Punkte und der französische Cac 40 (PSE:PCAC) gab um 0,24 Prozent auf 4543,28 Punkte nach.
"Eine ernsthafte Gefahr bedeutet die Rede von Carney durch ihre Wirkung auf den Häusermarkt", sagte Chris Beauchamp vom Broker IG. Dieser Markt habe bereits gezeigt, dass er sehr anfällig sei, wenn es um Spekulationen über Zinsanhebungen gehe. "Entscheidend war daher, dass Carney betonte, dass Anhebungen graduell erfolgen sollen."
Im Fokus blieb an diesem Tag an den Märkten auch die Lage im Irak, die die Ölpreise weiter steigen ließ, denn immerhin ist der Irak der zweitgrößte Ölproduzent im Opec-Kartell. Auch die schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA, allen voran das Konsumklima der Universität Michigan, wurden beachtet. Einen augenscheinlich negativen Einfluss auf die Märkte im Allgemeinen gab es allerdings kaum. Einzelne Börsenkurse wurden hingegen insbesondere vom Ölpreisanstieg bewegt.
Besonders sichtbar wurde dies mit Blick auf die einzelnen Branchen. Der Öl- und Gassektor (DJX:SXEP) legte um 1,09 Prozent zu und die Versorger (DJX:SX6P) gewannen 0,54 Prozent. Die Touristikbranche hingegen, die unter steigenden Ölpreisen besonders leidet, war Schlusslicht in dem 19 Sektoren umfassenden Stoxx Europe 600 (DJX:SXXP). Sie gab um 1,69 Prozent nach.
Unter den Aktien von Flugzeugbauern und Luftfahrtgesellschaften gaben Airbus (ETR:AIR) (PSE:PAIR) um 1,08 Prozent nach, Air France-KLM fielen um 2,44 Prozent. Die Papiere des Flugzeugherstellers Airbus (ETR:AIR) (PSE:AIR) gaben rund ein Prozent nach. Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR) büßten 2,77 Prozent ein und Easyjet (ISE:EZJ) (FSE:EJT) 2,93 Prozent. Die Lufthansa-Papiere (ETR:LHA) gaben nach dem Kursrutsch vom Mittwoch infolge einer Gewinnwarnung um weitere 3,47 Prozent nach. Tui Travel (FSE:T7L)
Ölaktien und Versorger hingegen standen deutlich im Plus. An der EuroStoxx-Spitze legten Eni AFF:ENI (FSE:ENI) um 1,66 Prozent zu. Repsol SCM:REP (FSE:REP) gewannen 1,03 Prozent, GDF Suez (PSE:PGSZ) (ETR:GZF) und Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) stiegen jeweils um 0,90 Prozent.