FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag an seine Erholung der vergangenen beiden Tage angeknüpft. Mit Enttäuschung aufgenommene BASF-Zahlen und durchwachsene Konjunkturdaten drückten den Dax F:DAX nur vorübergehend klar ins Minus. Zuletzt legte der deutsche Leitindex um 0,15 Prozent auf 9768,60 Punkte zu. Ein Händler sieht weiterhin bei 9800 Punkten eine wichtige Hürde, mit der der Index noch kämpfe. Der MDax F:MDAX stieg um 0,46 Prozent auf 16 498,34 Punkte und der TecDax F:TDXP gewann 0,63 Prozent auf 1274,13 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E ging es moderat nach oben.
An den vergangenen beiden Tagen hatten die Anleger den ersten Schock über die Eskalation der Ukraine-Krise abgeschüttelt und sich wieder stärker auf die Quartalsberichtssaison fokussiert. Händler wiesen allerdings darauf hin, dass die Krise schnell wieder in den Fokus rücken könne. Am Donnerstag blicken die Anleger nun erst einmal auf die Quartalsberichtssaison mit Zahlen etwa von BASF (ETR:BAS).
Im Fokus stehen zudem Konjunkturdaten, die ein gemischtes Bild lieferten. Während sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft aufgehellt habe, habe der französische Einkaufsmanager-Index der Industrie erneut enttäuscht, schrieb Analyst Johannes Jander von der Landesbank Helaba in einer ersten Einschätzung. Die französische Volkswirtschaft halte weiterhin nicht Schritt mit den anderen Ländern in der Europäischen Währungsunion. Bislang gebe es auch keine Anzeichen für eine sich festigende Konjunkturerholung in dem Land. In Deutschland seien Wachstumssorgen hingegen unangebracht.
BASF RUTSCHEN ANS DAX-ENDE
Abgeschlagenes Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die BASF-Aktien. Sie knickten um 1,65 Prozent ein. Zwar hatte der weltgrößte Chemiekonzern im zweiten Quartal vor allem dank seines Öl- und Gasgeschäfts deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor, Analysten reichte das aber nicht. Ihre durchschnittlichen Erwartungen wurden verfehlt.
Auch die Zahlen von Krones F:KRN kamen bei den Anlegern nicht gut an, obwohl der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen dank der Nachfrage aus Schwellenländern weiter zugelegt hatte. Die Titel fielen um 0,46 Prozent. Die Aktien des Duftstoff- und Aromenproduzenten Symrise F:SY1 verbilligten sich um 0,91 Prozent. Laut einem Händler kassierten die Analysten des Bankhauses Lampe ihre Kaufempfehlung für die Papiere.
MTU PROFITIEREN VON AUSBLICK
Besser sah es beim Triebwerksproduzenten MTU F:MTX aus. Der stabile Unternehmensausblick für das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) habe überrascht, schrieb Analyst Adrian Pehl von Equinet. Am Markt wurde das mit einem Kursgewinn von 2,34 Prozent honoriert. Für die Anteilsscheine der Deutschen Börse F:DB1 ging es um 0,72 Prozent nach oben. Nach Handelsschluss wird der jüngste Geschäftsbericht des Börsenbetreibers erwartet.