- von Rupert Pretterklieber -
Zürich, 17. Jul (Reuters) - Auch in der kommenden Woche werden die Anleger ihren Blick vor allem auf die Unternehmensergebnisse richten. Die Saison der Veröffentlichung der Halbjahresberichte erreicht einen ersten Höhepunkt. Alleine aus der Schweiz stehen rund 20 Unternehmen auf der Agenda. Und in den USA hat erst ein kleiner Teil der Firmen aus dem S&P500 Index<.SPX> ihre Zahlen vorgestellt. Doch diese haben die Analystenprognosen meist übertroffen.
"Wenn es so weitergeht wie bisher, sind die Firmenergebnisse eine gute Stütze für die Börsen. Bisher haben rund 50 US-Firmen ihre Ergebnisse veröffentlicht und 70 Prozent davon haben die Erwartungen übertroffen", sagte Remo Hartmann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Die US-Banken Goldman Sachs
Kommende Woche werden aus der Schweiz unter anderem am
Montag der Logistikkonzern Kühne & Nagel
In den USA werden sich Firmen wie Texas Instruments
Auch aus Euroland stehen mit Iberdrola
"Kommende Woche erhalten wir aber auch viele Makrodaten wie die US-Frühindikatoren, den deutschen IFO Index und die ersten Schätzungen für die Einkaufsmanagerindizes aus Euroland", nennt ZKB-Analyst Hartmann die wichtigsten Punkte. Aus der Schweiz dagegen werden dagegen einzig der Aussenhandel im Juni und die Uhrenexporte veröffentlicht.
Ob die Konjunkturdaten den durch Unternehmenskennzahlen genährten Optimismus bestätigen und weitere Kursanstiege an den Börsen zulassen, wird sich zeigen müssen. Zuerst dürfte es den Analysten zufolge jedoch noch zu einer kleinen Konsolidierung kommen. "Wir sind technisch stark überkauft. Der SMI hat in der ausgehenden Woche über sechs Prozent gewonnen. Daher besteht ein erhöhtes Risiko für einen Rückschlag", sagte Hartmann.
"Aus charttechnischer Sicht hat sich das Gesamtbild mit dem
Durchbruch bei 5460 Punkten nach oben deutlich verbessert. Der
Widerstand bei 5550 Punkten wurde auf Tagesschlusskursbasis
leider noch nicht geknackt. Falls dies bald eintritt, dürfte
dies weiteres Aufwärtspotenzial bis 5700 Punkte generieren",
sagte Thomas Rupf, Charttechniker der Liechtensteiner VP
Bank
Auch Hartmann ist aus charttechnischer Sicht nicht negativ. "Wir sind aus dem Range 5250 bis 5500 nach oben ausgebrochen, nachdem es vor einer Woche noch so ausgesehen hat, als ob wir nach unten ausbrechen würden. Ein Anstieg bis 5900 ist nun möglich. Doch dürfte dieser nicht in einem Strich erreicht werden. Vielmehr dürfte es auf dem Weg dahin noch zu Rückschlägen kommen", sagte Hartmann.
In der ausgehenden Woche hat der Leitindex SMI<.SSMI> 6,3 Prozent zugelegt und notiert damit mit 5578 Punkten leicht über dem Stand von Anfang Jahr bei 5534 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> weist gar ein Plus von gut vier Prozent auf.
(redigiert von Oliver Hirt)