- von Rupert Pretterklieber -
Zürich, 14. Nov (Reuters) - Die Saison der Veröffentlichung
von Zwischenberichten Schweizer Unternehmen neigt sich dem Ende
zu. Unter den Bluechip-Unternehmen steht am Dienstag einzig noch
der Versicherungskonzern Baloise auf dem Programm der
kommenden Woche. Die Marktteilnehmer interessiert vor allem, ob
sich Baloise besser als die Mitbewerber Swiss Life und
Zurich geschlagen hat. Diese meldeten rückläufige
Erträge und stoppten ihre Aktienrückkaufsprogramme.
Auch Baloise dürfte von den Finanzmarktturbulenzen betroffen
sein. Allerdings hatte sie Ende Oktober noch mitgeteilt, sie
komme relativ unversehrt durch die Krise.
Zudem stehen die beiden Grossbanken Credit Suisse
und UBS weiterhin im Rampenlicht. Credit Suisse könnte
einem Bericht zufolge einen Teil des Asset Management-Geschäfts
in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringen und es gab immer
wieder Spekulationen um einen Handelsverlust im Zusammenhang mit
der VW-Aktie. UBS steht nach dem Wahlsieg des Demokraten Barack
Obama in den US-Präsidentenwahlen stärker im Gegenwind. Die USA
haben die Gangart in einer Untersuchung wegen des Verdachts auf
Beihilfe zu Steuerhinterziehung gegenüber der Grossbank
verschärft. Dies könnte die UBS laut Analysten gut und gerne
einen Milliardenbetrag kosten.
Daneben geben noch die Elektronikgruppe Carlo
Gavazzi, der Maschinenhersteller StarragHeckert,
der Duty Free-Shop-Betreiber Dufry und die international
tätige Immobiliengruppe Züblin Auskunft über ihre
Geschäfte.
Hinweise auf die Konjunktur und das Weihnachtsgeschäft in
den USA erwarteten Marktbeobachter nicht nur von Makrodaten
sondern auch von den Zwischenberichten von US-Konzernen wie dem
für sein Ketchup weltbekannten Markenartikelhersteller HJ
Heinz. Daneben legen grosse Einzelhandelsketten wie
Lowe, Target und GAP ihre Quartalsberichte
vor. Die weltweite Nummer Eins der Branche, Wal-Mart,
hatte am Donnerstag für das dritte Quartal dank der
Niedrigstpreispolitik einen Gewinnsprung verzeichnet. Aus den
Zahlen des Heimwerkerausstatters Home Depot dürften sich
zudem Hinweise über den US-Immobiliensektor herauslesen lassen.
Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung
hier oder
Werbung entfernen
.
Auf der Makroökonomischen Seite werden zwar nicht die ganz
wichtigen US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Aber auch diese
dürften wegen der massiv gestiegenen Rezessionsängste
genauestens analysiert werden. Zudem steht in den USA mit der
Automobilindustrie nach der Finanz- und Immobilienkrise eine
weitere Schlüsselbranche auf der Kippe.
Aus der Schweiz dürften am Donnerstag vor allem die
Aussenhandelsstatistik und die Uhrenexporte stärkere Beachtung
finden. Daraus lassen sich Schlüsse darüber ziehen, wie die
weltweite Konjunkturabschwächung auf die Schweizer Wirtschaft
zurückschlägt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)