New York, 13. Jan (Reuters) - Die US-Börsen haben am Dienstag schwächer eröffnet. Ungewissheit über das ganze Maß der Auswirkungen des weltweiten Konjunkturabschwungs laste auf dem Markt, sagten Händler. Zudem gebe es Sorgen, dass es bei der US-Bank Citigroup zu weiteren Kredit-Verlusten kommen könnte. Auch aktuelle Geschäftszahlen trübten die Stimmung. Der weltgrößte Aluminiumkonzern Alcoa hat mit einem unerwartet hohen Verlust die im Krisenjahr 2009 mit besonderer Spannung erwartete US-Bilanzsaison eröffnet. Lichtblicke waren indes ein unerwartet geringes US-Außenhandelsdefizit sowie die Erwartung, dass die noch ausstehenden Staatsgelder aus dem US-Bankenhilfspaket schnell freigegeben und vom künftigen Präsidenten Barack Obama eingesetzt werden.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor zu Beginn 0,3 Prozent auf 8445 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> fiel um 0,6 Prozent auf 865 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> 0,3 Prozent auf 1534 Stellen.
Alcoa, dessen Geschäftsentwicklung als Barometer für den
allgemeinen Wirtschaftsverlauf gesehen wird, wies für das vierte
Quartal ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar aus - die ersten
roten Zahlen seit sechs Jahren. Ein krasser Preisverfall für
Aluminium, die globale Wirtschaftsflaute und Rückstellungen für
Produktionskürzungen belasteten die Bilanz. Alcoa hat bereits
angekündigt, 15.000 seiner 97.000 Arbeitsplätze zu streichen.
Alcoa-Aktien
Erneut unter Druck standen Papiere aus dem Bankensektor.
Citigroup-Aktien
Pessimistische Worte kamen auch von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke. Wirtschaft und Finanzmärkte stünden derzeit trotz aller Bemühungen von Notenbank und Regierung unter großem Druck, sagte er in London. Der Schaden mit Blick auf Job-Verluste, die Wirtschaftsleistung und verlorenem Wohlstand seien bereits substanziell." Die Fed sei aber trotz der historisch niedrigen Leitzinsen von faktisch null Prozent mit ihren Möglichkeiten im Kampf gegen die Rezession noch nicht am Ende. Ihr stünden noch "starke Werkzeuge" zur Verfügung.
Das US-Außenhandelsdefizit schrumpfte im November aufgrund stark gesunkener Importe deutlich. Die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren sank auf 40,44 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang zum Oktober um fast 30 Prozent - so stark hatte sich das Defizit seit zwölf Jahren nicht mehr verringert.
(Büro New York, bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von Birgit Mittwollen)