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Börse Frankfurt-News: Impulse aus West und Ost (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 17.12.2012, 10:56
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. Dezember 2012. Von vorweihnachtlicher Ruhe kann keine Rede sein. In den USA sorgt die drohende Fiskalklippe weiter für Nervosität unter Anlegern, während in Japan eine neue Regierung gewählt wurde. Die dürfte demnächst kräftig an der Zinsschraube drehen.

Es ist einiges los vor den Weihnachtsfeiertagen. Den USA droht in gut zwei Wochen der Absturz von der so genannten Fiskalklippe, der Kongress scheint von einer Einigung im Haushaltsstreit bislang weit entfernt zu sein. Das beunruhigt natürlich auch Investoren, stehen den USA im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen immerhin 500 Milliarden US-Dollar an möglichen automatischen Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen zum Jahreswechsel bevor, die das Land in die Rezession stürzen würden.

'Als Kompromiss sollte aber zumindest eine Rollierung der Frist für die automatischen Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen um ein Jahr und eine nur geringe Anhebung der Schuldenobergrenze möglich sein', zeigt sich Robert Halver von der Baader Bank in Punkto Fiskalkliff optimistisch. Auch Stefan Gäde und Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank sind zuversichtlich und gehen davon aus, dass Republikaner und Demokraten bis zum Jahresende einen Kompromiss finden werden.

Japan Wirtschafspolitik in Bewegung

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Meier

Zum Wochenauftakt richtet sich der Blick an den Finanzmärkten jedoch erst einmal gen Fernost: In Japan hat die konservative LDP nach dreijähriger Auszeit bei den Parlamentswahlen an diesem Wochenende wieder die Macht übernommen. 'Die neue Regierung startet in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, denn Japan droht der Ruücksetzer in die Rezession. LDP wirbt entsprechend damit, massive Konjunkturprogramme anstoßen zu wollen, die sowohl aus der geld- als auch aus der fiskalpolitischen Ecke kommen sollen', erklärt Jana Meier von der HSBC.

Bereits vor den Wahlen hatte der nächste Ministerpräsident Shinzo Abe eine massive Ausweitung der Geldpolitik durch die japanische Notenbank gefordert und damit die japanischen Aktienmärkte beflügelt. Die Landeswährung Yen hingegen, die seit Ausbruch der Finanzkrise massiv an Wert gewonnen hatte, ist seit den Ankündigungen deutlich unter Druck geraten. 'Unter anderem steht eine Anhebung des Inflationsziels von 1 Prozent auf 2 bis 3 Prozent und die Erweiterung des Mandats der Bank of Japan, sich auch dem Erreichen eines bestimmten Beschäftigungsniveaus zu widmen, zur Diskussion', ergänzt Meier und geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass die japanische Notenbank in dieser Woche besonders in den Fokus ruücken dürfte. 'Auf der Sitzung am Donnerstag sollte die Notenbank bereits unter Druck stehen und das Anleihekaufprogramm zumindest um weitere 10 Billionen Yen ausweiten.'

Am Montagmorgen gewinnt der deutsche Leitindex DAX 0,4 Prozent auf 7.623 Punkte, für den Euro Stoxx 50 geht es gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag um 0,1 Prozent auf 2.632 Zähler aufwärts. In Tokio hat der Nikkei den japanischen Regierungswechsel mit einem Plus von knapp 1 Prozent honoriert.

Das Rentenbarometer Euro-Bund Future notiert mit 144,84 Prozent leicht unter dem Freitagsstand von knapp 145 Prozent.

Chartbild weiter gut

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Salomon

Charttechniker Stefan Salomon rechnet für die letzte volle Handelswoche des Jahres mit einer abwartenden Anlegerhaltung. 'Auch leichte Gewinnmitnahmen sind möglich - bei Break der 7.550 mit Test der 7.500 Punkte. Solange jedoch die Marke von 7.417 Punkten nicht unterschritten wird, ist aus lang- und mittelfristiger Sicht eher von steigenden Kursen auszugehen', prognostiziert Salomon. Sehr gute Konjunkturdaten und eine Beilegung des US-Haushaltsstreits könnten den DAX nach Einschätzung des Technikers auch über den Widerstand bei 7.626 Punkten hieven. 'Long-Positionen - nach Teilgewinnmitnahmen an der 7.600Marke - sind daher zu halten', lautet seine Empfehlung.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Von Konjunkturseite steht aus Deutschland der ifo-Index auf der Agenda. Aus den USA kommen die Einkaufsmanagerindizes der regionalen Notenbanken New York und Philadelphia. Daneben stehen einige Daten zum US-Immobilienmarkt an. In Europa startet zur Wochenmitte die zweitägige Sitzung der EZB.

Montag, 17. Dezember

14.30 Uhr. USA: Empire State Index, Dezember. Die HSBC rechnet mit einer Stabilisierung des Frühindikators bei -3, nach -5,2 Punkten im November. Der Konsens ist mit einer Prognose von 0 Punkten indes optimistischer.

Dienstag, 18. Dezember

16.00 Uhr. USA: NAHB Hauspreisindex, Dezember. Der NAHB-Hausmarktindex hat sich im Laufe des Jahres um 27 Punkte verbessert. Nach Einschätzung der HSBC ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Umfrage mit einem Wert oberhalb von 50 Punkten wieder auf einen wirklichen Optimismus hindeutet. 'Im Dezember dürfte dies allerdings durch die Angst vor den Auswirkungen des noch immer ungelösten 'fiscal cliffs' verhindert werden', prognostiziert das Institut.

Mittwoch, 19. Dezember

10.00 Uhr. Deutschland: ifo Geschäftsklimaindex Dezember. Die Unternehmen sind nicht unzufrieden, was ein Anstieg des ifo-Geschäftsklimas im Dezember untermauern sollte, erwartet die HSBC und ergänzt: 'Die bessere Einschätzung der Perspektiven sollte ein weiteres Indiz dafür sein, dass es im Jahr 2013 zumindest zu einer moderaten Belebung kommt.' Die Bank rechnet mit einem Anstieg des ifo-Index auf 102,2, nach 101,4 Punkten im November.

Europa: Beginn der zweitägigen EZB Ratssitzung.

14.30 Uhr. USA: Baubeginne November. Am Häusermarkt hat sich zuletzt Besserung eingestellt. Unter anderem sind die Baubeginne in den vergangenen drei Monaten um fast ein Viertel angezogen. 'Zwar rechnen wir im November mit einem leichten Ruücksetzer, die Zahl der Baugenehmigungen sollten aber im Vergleich zu Oktober um 1,7 Prozent gestiegen sein, so dass die Belebung am Immobilienmarkt wohl grundsätzlich anhält', erwartet die HSBC.

Donnerstag, 20. Dezember

Japan: Zinsentscheid Bank of Japan.

Europa: Fortsetzung EZB-Ratssitzung.

16.00 Uhr. USA: Philly fed-Index Dezember. Die HSBC geht für den stark von Hurrikan Sandy betroffenen Distrikt Philadelphia von einer Aufhellung des Geschäftsklimas auf -3,0 nach -10,7 Punkten im November aus.

Freitag, 21. Dezember

8.00 Uhr. Deutschland: GfK Konsumentenvertrauen, Januar.

14.30 Uhr. USA: Private Einkommen und Ausgaben, November. Sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenentwicklung der privaten US-Haushalte dürfte nach Ansicht der Deka Bank im November wieder etwas besser ausgefallen sein als im Monat zuvor. Hintergrund sei eine etwas bessere Lohn- und Gehaltsentwicklung. Das Ausgabenplus falle demgegenüber etwas schwächer aus, weil stark fallende Energiepreise den Energiekonsum belasteten, erläutert die Bank.

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© 17. Dezember 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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