HEIDELBERG (dpa-AFX) - Beim Baustoffkonzern HeidelbergCement (ETR:HEI) hat auch im Schlussquartal der starke Euro für kräftigen Gegenwind gesorgt. Höhere Absatzmengen und Preise sowie niedrigere Energiekosten konnten die negativen Währungseffekte insbesondere in der Region Asien-Pazifik nicht vollständig ausgleichen, wie die im Dax (ETR:DAX) notierte Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Zudem hatte das Unternehmen ein Jahr zuvor vom Verkauf von Emissionsrechten profitiert und mehr veräußert.
Die Zahlen fielen laut Händler schwächer als erwartet aus und auch die Aussicht auf weitere Belastungen durch Währungseffekte sollte die Aktie des Zementherstellers drücken. Papiere von HeidelbergCement gaben im frühen Handel um fast ein Prozent nach und waren damit Schlusslicht im Dax.
WÄHRUNGSEFFEKTE BELASTEN WEITER
Für das laufende Jahr zeigte sich Unternehmenschef Bernd Scheifele zumindest verhalten zuversichtlich. 'Wir werden 2014 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika, Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa.' In diesen Ländern setze HeidelbergCement fast 50 Prozent um. Zudem sollte das Unternehmen von dem Kapazitätsausbau in den Wachstumsmärkten profitieren.
Zugleich aber warnte der Konzernchef: 'Der Verfall der Wechselkurse im zweiten Halbjahr 2013 wird auch den Umsatz und das Ergebnis, insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2014, belasten.' Im Fokus stünde deshalb weiterhin, die Marge zu verbessern. So will Scheifele den strikten Sparkurs fortsetzen und Verkaufspreise erhöhen. Zudem soll der Verkauf von Randaktivitäten wie etwa das Geschäft mit Bauprodukten vorangetrieben werden.
ZUWÄCHSE IN NORDAMERIKA UND EUROPA ERWARTET
Für Nordamerika ist Scheifele optimistisch und geht für 2014 von einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen aus. Mit einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung rechnet Scheifele in Deutschland, Skandinavien und Russland. Zudem sollten sich Großbritannien, die Benelux-Staaten sowie Polen erholen. Im vierten Quartal profitierte der Baustoffkonzern in Europa vor allem von einem milden Winter. Mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen rechnet Scheifele auch in der Region Asien-Pazifik, geht aber weiter von negativen Wechselkurseffekten aus.
Im vierten Quartal ging der operative Gewinn vor Abschreibungen (Ebitda) nach vorläufigen Berechnungen um 5,3 Prozent auf 661 Millionen Euro zurück. Der Umsatz erreichte mit knapp 3,5 Milliarden Euro fast den Vorjahreswert. Im Gesamtjahr 2013 schrumpfte das operative Ergebnis vor Abschreibungen auf 2,4 Milliarden Euro, ein Minus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz verharrte bei knapp 14 Milliarden Euro. HeidelbergCement beschäftigte Ende vergangenen Jahres 52 560 Mitarbeitern - 594 mehr als noch vor einem Jahr. Die Heidelberger werden am 19. März ihre vollständige Bilanz vorlegen.