(Neu: NordLB, Independent Research, Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem freundlichen Marktumfeld haben Nokia-Aktien am Freitag zur Erholung angesetzt nach ihrem Kursrutsch in Reaktion auf eine erneute Gewinnwarnung. Die Anteile an dem Mobiltelefonbauer verteuerten sich schließlich um 5,58 Prozent auf 1,930 Euro, nachdem sie am Vortag nach einer erneuten Gewinnwarnung rund 18 Prozent verloren hatten. Damit stiegen sie deutlicher als der EuroStoxx 50 , der mit plus 1,54 Prozent ins Wochenende ging.
Zahlreiche Analysten reagierten mit einer weiteren Runde von Kurszielsenkungen. S&P Equity, UBS und die Credit Suisse reduzierten beispielsweise ihre Kursziel jeweils auf 2,00 Euro. Einen noch geringeren Wert bemessen andere Analysten dem Titel bei. Die Experten der Deutschen Bank, von Morgan Stanley und der Societe Generale legten ihre Ziele - teils laut Händleraussagen - auf 1,50 bis 1,80 Euro fest.
PROBLEME MIT DER SMARTPHONE-STRATEGIE
Die Aussagen von Nokia zeigten, dass die auf Windows basierende Betriebssystem-Strategie des Unternehmens vor Herausforderungen stehe, kommentierte Analyst Kai Korschelt von der Deutschen Bank die Unternehmensmeldung. Es reiche nicht aus, die Kosten zu senken, merkte der Experte an. Nokia müsse in Windows investieren, um einen weiteren Umsatzrückgang zu verhindern. Ähnlich sah es Analyst Gareth Jenkins von der UBS, der Preissenkungen für die neuen Smartphones für notwendig hält. Nur so könnten die neuen Produkte erfolgreich bei den Mobilfunkanbietern und ihren Kunden platziert werden.
Auch Analyst Andy Parnis von der Societe Generale sieht den Kern der Probleme vielmehr im aktuellen Smartphone-Angebot der Finnen. Gegenwärtig habe das Unternehmen Probleme, attraktive Geräte auf den Markt zu bringen. Die Experten der Credit Suisse fassten die Situation gut zusammen. Offensichtlich sei der Weg, den Nokia zur Erholung im Smartphone-Geschäft eingeschlagen habe, beschwerlicher als bisher erwartet.
NORDLB UND INDEPENDENT RESEARCH: 'VERKAUFEN'
Die NordLB senkte Nokia dagegen nach der erneuten Gewinnwarnung von 'Halten' auf 'Verkaufen' und das Kursziel von 3,00 auf 1,60 Euro. Es gebe keine Anzeichen für ein Ende des Absturzes des finnischen Smartphone-Herstellers, schrieb Analyst Jan Christian Göhmann. Nach den jüngsten Eckdaten sei es unsicher geworden, ob Nokia wie bisher erwartet seine Marktposition mittelfristig wieder verbessern könne. Zwar könnte die Aktie von Übernahmefantasien profitieren, vor dem Hintergrund der noch unsicherer gewordenen Perspektiven und der reduzierten Schätzungen senkte er aber das Kursziel und sprach ein Verkaufsvotum aus.
Independent Research blieb auf 'Verkaufen' und senkte das Kursziel nach den Stellenstreichungen von 2,00 auf 1,30 Euro. Angesichts der sich stetig verschlechternden Lage hänge das Fortbestehen in der derzeitigen Form vom Erfolg des für Herbst 2012 erwarteten Microsoft Betriebssystems Windows 8 und dem Absatzwachstum der Smartphoes ab, schrieb Analyst Markus Friebel. Er rechnet aber nicht damit, dass die entscheidende Trendwende auf dem Handy- und Smartphonemarkt in den kommenden ein bis zwei Jahren gelingen wird./mis/rum/fat
FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem freundlichen Marktumfeld haben Nokia-Aktien
Zahlreiche Analysten reagierten mit einer weiteren Runde von Kurszielsenkungen. S&P Equity, UBS und die Credit Suisse reduzierten beispielsweise ihre Kursziel jeweils auf 2,00 Euro. Einen noch geringeren Wert bemessen andere Analysten dem Titel bei. Die Experten der Deutschen Bank, von Morgan Stanley und der Societe Generale legten ihre Ziele - teils laut Händleraussagen - auf 1,50 bis 1,80 Euro fest.
PROBLEME MIT DER SMARTPHONE-STRATEGIE
Die Aussagen von Nokia zeigten, dass die auf Windows basierende Betriebssystem-Strategie des Unternehmens vor Herausforderungen stehe, kommentierte Analyst Kai Korschelt von der Deutschen Bank die Unternehmensmeldung. Es reiche nicht aus, die Kosten zu senken, merkte der Experte an. Nokia müsse in Windows investieren, um einen weiteren Umsatzrückgang zu verhindern. Ähnlich sah es Analyst Gareth Jenkins von der UBS, der Preissenkungen für die neuen Smartphones für notwendig hält. Nur so könnten die neuen Produkte erfolgreich bei den Mobilfunkanbietern und ihren Kunden platziert werden.
Auch Analyst Andy Parnis von der Societe Generale sieht den Kern der Probleme vielmehr im aktuellen Smartphone-Angebot der Finnen. Gegenwärtig habe das Unternehmen Probleme, attraktive Geräte auf den Markt zu bringen. Die Experten der Credit Suisse fassten die Situation gut zusammen. Offensichtlich sei der Weg, den Nokia zur Erholung im Smartphone-Geschäft eingeschlagen habe, beschwerlicher als bisher erwartet.
NORDLB UND INDEPENDENT RESEARCH: 'VERKAUFEN'
Die NordLB senkte Nokia dagegen nach der erneuten Gewinnwarnung von 'Halten' auf 'Verkaufen' und das Kursziel von 3,00 auf 1,60 Euro. Es gebe keine Anzeichen für ein Ende des Absturzes des finnischen Smartphone-Herstellers, schrieb Analyst Jan Christian Göhmann. Nach den jüngsten Eckdaten sei es unsicher geworden, ob Nokia wie bisher erwartet seine Marktposition mittelfristig wieder verbessern könne. Zwar könnte die Aktie von Übernahmefantasien profitieren, vor dem Hintergrund der noch unsicherer gewordenen Perspektiven und der reduzierten Schätzungen senkte er aber das Kursziel und sprach ein Verkaufsvotum aus.
Independent Research blieb auf 'Verkaufen' und senkte das Kursziel nach den Stellenstreichungen von 2,00 auf 1,30 Euro. Angesichts der sich stetig verschlechternden Lage hänge das Fortbestehen in der derzeitigen Form vom Erfolg des für Herbst 2012 erwarteten Microsoft Betriebssystems Windows 8 und dem Absatzwachstum der Smartphoes ab, schrieb Analyst Markus Friebel. Er rechnet aber nicht damit, dass die entscheidende Trendwende auf dem Handy- und Smartphonemarkt in den kommenden ein bis zwei Jahren gelingen wird./mis/rum/fat