Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Auf der Kippe: Finanzrisiken könnten Powells Zinspläne torpedieren

Veröffentlicht am 10.03.2023, 18:24
Aktualisiert 10.03.2023, 18:29
© Reuters.
SIVBQ
-

Investing.com - Fed-Chef Jerome Powell bestätigte in dieser Woche, dass die Leitzinsen in den USA stärker steigen werden, als bisher angenommen wurde. Powell zufolge deuten die starken Konjunktur-, Beschäftigungs- und Inflationsdaten für Januar darauf hin, dass "der Inflationsdruck höher ist als zum Zeitpunkt der letzten FOMC-Sitzung erwartet". Zwar ist die Fed der Meinung, dass die Auswirkungen der bereits erfolgten Straffung noch nicht voll zum Tragen kommen, aber "das Endniveau der Zinsen wird wahrscheinlich höher liegen als bisher erwartet". In Anbetracht der Äußerungen Powells rechnen die Experten von Capital Economics nun mit Zinserhöhungen um 25 Basispunkte auf den FOMC-Sitzungen im März, Anfang Mai und Juni. Das brächte den Leitzins auf ein Maximum von 5,25 % bis 5,50 %.

Powell ließ am Dienstag die Katze aus dem Sack, als er weiter warnte: "Wenn die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten sollte, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen". Die Fed-Funds-Futures reagierten darauf. Sie preisten eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 % für eine weitere Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte auf der FOMC-Sitzung Ende dieses Monats ein. Powells Tonfall war am Mittwoch jedoch deutlich weniger hawkish, als er betonte, dass "noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde" und dass die Beschäftigungs- und Inflationsdaten für Februar noch entscheidend sein könnten.

Zinserhöhungs-Debatte bleibt ungelöst

Während der über dem Konsens liegende Beschäftigungsanstieg von 311.000 im letzten Monat bestätigte, dass der überdimensionale Zuwachs von 504.000 im Januar nicht nur eine saisonale Verzerrung war, dürfte der Rest des Februarberichts die Fed beruhigt haben - die Arbeitslosenquote ist wieder gestiegen und die durchschnittlichen Stundenlöhne haben sich im Monatsvergleich um gedämpfte 0,2 % erhöht, erklärten die Experten des Londoner Forschungsinstituts. "Wenn die Fed ihre Entscheidung immer noch allein auf die eingehenden Wirtschaftsdaten stützt, sieht es so aus, als würde die Debatte um 25/50 Basispunkte mit dem am kommenden Dienstag anstehenden Inflationsbericht für Februar entschieden werden.

Risiken für die Finanzstabilität könnten die Fed umstimmen

Doch am Freitag rückten mit den Problemen der SVB-Bank (NASDAQ:SIVB) die Gefahren für die Finanzstabilität in den Vordergrund. Trotz der guten Jobdaten per Berichtsmonat Februar sank die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte in diesem Monat auf nur noch 30 %, und der vom Markt prognostizierte Zinsgipfel ging von 5,67 % im August auf 5,25 % zurück. Die Futures-Märkte preisen nun auch fast vollständig eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gegen Ende des Jahres ein.

"Wir gehen nicht davon aus, dass Verluste bei bis zur Fälligkeit gehaltenen Wertpapieren bei Geschäftsbanken zu einem systemischen Problem werden", meint Capital Economics. Ihrer Einschätzung nach "schützt die Einlagensicherung der FDIC die meisten Banken vor einem Run, und diejenigen, die sich Barmittel beschaffen müssen, können die Repo-Fazilität und das Diskont-Fenster der Fed nutzen oder einen Kredit bei der FHLB aufnehmen, um Verluste zu vermeiden."

Zudem hätten die meisten Banken ihr Zinsrisiko auf dem Swap-Markt abgesichert, hieß es laut Mitteilung weiter. Dennoch seien die Probleme der SVB eine passende Erinnerung daran, dass die Zentralbanken, wenn sie mit dem Zinshammer zu sorglos um sich schlagen, oft etwas kaputt machen - wenn nicht in der Realwirtschaft, dann im Finanzsystem. "Wie wir bereits an anderer Stelle angemerkt haben, befindet sich zwar immer noch viel QE-Liquidität im System, doch der größte Teil davon wird von ausländischen Tochterbanken und Geldmarktfonds gehalten. Im Gegensatz dazu sind die Cash-Reserven kleiner Banken geschrumpft, was sie anfälliger macht", resümierten die Experten von Capital Economics.

von Robert Zach

Lesen Sie auch:

Hinweis: Sie sind auf der Suche nach interessanten Aktien für Ihr Portfolio? Dann ist InvestingPro genau das Richtige für Sie. Neben exklusiven Daten zu einer Vielzahl nationaler und internationaler Aktien können Sie anhand zahlreicher quantitativer Modelle ganz einfach den Fair Value Ihrer Lieblings-Aktien berechnen. Jetzt sieben Tage kostenlos testen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.