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Bärenparty: 4 Fakten die für einen Wirtschaftscrash sprechen

Veröffentlicht am 05.10.2023, 12:49
© Investing.com

Investing.com – Die US-Zentralbank, Präsident Biden und die Wall Street halten weiterhin daran fest, dass der US-Wirtschaft keine Rezession droht. Jeder, der etwas anderes behauptet, wird als Schwarzmaler angesehen, der das Unheil vorsätzlich heraufbeschwört.

Jim Reid von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) ist einer der seltenen Fachleute, die an der Soft-Landing-Story zweifeln, denn es gibt vier Fakten, die alle auf eine Rezession hindeuten und sich nicht unter den Teppich kehren lassen.

Der Experte nahm zusammen mit anderen Analysten die wirtschaftlichen Abschwünge unter die Lupe, die seit 1854 stattgefunden haben. Im Fokus standen neben der Inflation auch die Renditen, Zinssätze und die Ölpreise.

Jeder dieser vier Faktoren wies in den zurückliegenden fast 170 Jahren im Zusammenhang mit einer Rezession bestimmte Auffälligkeiten auf. Besorgniserregend ist, dass aktuell alle dafür sprechen, dass es zu einer Rezession kommt.

1. Inflation

Die Experten stellten fest, dass die US-Wirtschaft in der Vergangenheit sehr empfindlich darauf reagierte, wenn die Inflation über einen Zeitraum von 24 Monaten 3 Prozent und mehr betrug.

Diese Marke wurde bereits gerissen, denn das letzte Mal, dass der Verbraucherpreisindex unter 3 Prozent lag, war im April 2021. Die Analysten ermittelten, dass jedes Mal, wenn dieses Kriterium erfüllt wurde, mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 Prozent eine Rezession folgte.

Der aktuelle Rückgang vom 40-Jahreshoch von 9,1 Prozent spielt bei dieser Betrachtung keine Rolle. Zwischen dem ursprünglichen Inflationsschock und der anschließenden Rezession kann auch eine längere Zeitspanne liegen.

Zudem sieht es nicht danach aus, dass die Inflation das Fed-Ziel von 2 Prozent in Kürze erreicht, denn im August und September ist die Teuerungsrate bereits wieder gestiegen.

2. Renditen

Ähnlich verhält es sich bei den Renditen. Normalerweise liegen die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen unter denen der 30-jährigen Papiere. Ändert sich dies, sprechen die Fachleute von einer Inversion der Renditekurve.

Das bedeutet, dass der Markt auf Sicht von 10 Jahren mit einer Verschlechterung der Situation rechnet.

Genau das ist seit Juli 2022 der Fall. Immer dann, wenn dieses Phänomen in der Vergangenheit auftrat, folgte in 74 Prozent der Fälle ein wirtschaftlicher Abschwung.

3. Leitzins

Die Zinssätze spielen im Vorfeld einer Rezession ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn die Zentralbank versucht mit dem Leitzins die Wirtschaft entweder zu stimulieren oder diese abzukühlen.

Letzteres wird durch Zinserhöhungen erreicht, denn wenn Kredite teurer werden, wird weniger investiert und die Wirtschaftsleistung lässt nach.

Immer dann, wenn die Zentralbank die Zinsen seit 1854 um mehr als 2,5 Prozent über einen Zeitraum von 24 Monaten anhob, folgte mit einer Wahrscheinlichkeit von 69 Prozent eine Rezession.

Im aktuell vorliegenden Fall erhöhte die Fed die Zinsen in nur 18 Monaten um über 5 Prozent.

4. Ölpreis

Wie gut die Wirtschaft eines Landes läuft, ist auch davon abhängig, wie hoch die Energiepreise sind. Dabei gilt, je teurer, desto schlechter sind die Aussichten, weil entweder die Margen sinken, oder die Nachfrage aufgrund der steigenden Preise einbricht.

Somit ist der Ölpreis ein weiterer guter Indikator für die wirtschaftliche Gesundheit.

Die Analysten um Jim Reid fanden heraus, dass wenn der Ölpreis innerhalb von 12 Monaten um mindestens 25 Prozent gestiegen war, es in den vergangenen 170 Jahren in 45,9 Prozent der Fälle zu einer Rezession kam. Der aktuelle Anstieg der Ölpreise ist damit ein klares Warnsignal, denn seit Juni ging es um rund 33 Prozent nach oben.

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